Das Seniorenheim von WohnBauStein soll auf dem ehemaligen Feuerwehrareal entstehen. Foto: WohnBauStein Bau GmbH

Neben einem Privatinvestor will nun auch das Wohnbauunternehmen WohnBauStein ein Seniorenheim in Beilstein realisieren. Doch auch bei dessen Entwurf sahen die Stadträte noch Nachbesserungsbedarf.

Beilstein - Die Stadt Beilstein befindet sich derzeit in einer Situation, um die sie einige Kommunen durchaus beneiden dürften – und mit der vor gut über einem Jahr wohl keiner gerechnet hat: Gleich zwei Interessenten wollen den Neubau des Seniorenheims Haus Ahorn übernehmen. Dieses kann aufgrund der Landesheimbauverordnung nämlich nicht am derzeitigen Standort weitergeführt werden. Noch im Sommer 2019 hatte die Verwaltung daher nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau gesucht, um die Pflegeplätze im Ort zu halten. Und bald war auch eine Lösung in Sicht: Ein Privatinvestor möchte auf einer Fläche in der Weinsteige 1 ein Heim realisieren (wir berichteten).

Parallel dazu hatte 2018 die Stadt aber auch das ehemalige Feuerwehrareal als mögliche Fläche für einen Neubau ins Auge gefasst, „was jetzt noch einmal an Dynamik gewonnen hat“, so der Bürgermeister Patrick Holl. Und zwar in der Form, dass die Baufirma WohnBauStein aus Erdmannhausen an diesem Standort mit einem Entwurf für den Neubau eines Seniorenheim ins Rennen gehen möchte. Das Wohnbauunternehmen hat sich vor etwa 16 Jahren auf Wohnanlagen sowie Pflegeheime spezialisiert, erklärte dessen Geschäftsführer Robert Stein am Dienstag in der Gemeinderatssitzung: „In dieser Zeit haben wir uns eine hohe Kompetenz erarbeitet.“ Das Unternehmen ist kein Unbekannter: So hat man etwa das neue „Haus am Wunnenstein“ in Winzerhausen realisiert. Sie seien 2018 durch die Stadt Beilstein angefragt worden, ob sie sich vorstellen könnten, eine Neuplanung zu begleiten, erklärte Stein: „Das hat uns sehr gefreut und wir wären da mit ganzem Herzen dabei.“ Der Entwurf, der im Anschluss dem Gremium vorgestellt wurde, sei schon weit ausgereift.

Dieser sieht einen Gebäudekomplex vor, dessen Kernstück das Seniorenheim mit 75 Pflegeplätzen bildet. Diese wären auf drei Stockwerken in Gruppen mit je 15 Einzelzimmern aufgeteilt. Jede davon verfügt über einen eigenen Wohnbereich mit Therapieküche und Zugang zu einem Sinnes- oder einem Dachgarten. Versorgt würden die Bewohner mit Mahlzeiten aus der hauseigenen Küche. Hinzu kommt noch eine Begegnungsstätte mit Café und Terrasse, führte Robert Stein aus: „Das soll als Nahtstelle zwischen der Stadt und dem Heim fungieren.“ Außerdem ist in einem separaten Gebäude ein Angebot für Betreutes Wohnen geplant.

Ein Konzept, das bei den Stadträten gut ankam. „Das hat Hand und Fuß“, lobte Thomas Bausch (Initiative) den Entwurf. Auch die Lage innerhalb der Stadt selbst kam gut an. Kopfzerbrechen bereitete dem Gremium aber die Verkehrssituation vor Ort, denn das Heim würde über die eher schmale und oft sehr dicht beparkte Bahnhofstraße angesteuert werden. „Ich sehe das kritisch, vor allem auch wegen den Anlieferungen“, so Bernd Kircher (SPD). Auch Kollegin Silke Kiderlen-Polek (SPD) bat die Planer hierbei um eine Nachjustierung. Was Parkplätze angeht, sind insgesamt 33 Stellplätze für Besucher und Mitarbeiter eingeplant.

Neben der Bitte, die Verkehrssituation noch einmal unter die Lupe zu nehmen, wurde angeregt, noch eine Visualisierung aus östlicher Richtung anzufertigen, um den Blick von der Burg zu betrachten. Außerdem erging die Bitte, auch mit den Betreibern vom Haus Ahorn ins Gespräch zu gehen und danach noch einmal in den Rat zu kommen. Wenn dies geschehen ist, liegt der Ball dann bei den Stadträten – denn sowohl in der Weinsteige wie auch auf dem Feuerwehrareal müsste zuerst Baurecht geschaffen werden, erklärte Holl: „Wir müssen dann letztendlich die Entscheidung für einen der Standorte und damit einen der Entwürfe treffen.“