Wenn die Schule an der Bottwar Anbauten bräuchte, wäre nun das dafür notwendige Gelände gesichert. Foto: Werner Kuhnle

Es kann gut sein, dass die Kleinbottwarer Grundschule irgendwann in den nächsten Jahren erweitert werden muss. Für diesen Fall will die Stadt vorsorgen. Die Kommune sichert die einzigen möglichen Flächen für Anbauten.

Steinheim - Es war eine heikle Situation für die Stadt Steinheim. Nach Ansicht der Verwaltung gibt es im Prinzip nur zwei Grundstücke, auf denen weitere Gebäudetrakte für die Grundschule in Kleinbottwar angesiedelt werden könnten. Wären also auf diesen Flächen Richtung Norden zur Durchgangsstraße hin anderweitig Fakten geschaffen worden, hätte die Kommune in der Zukunft auf außergewöhnlich viele Zuzüge oder ansteigende Geburtenraten kaum adäquat reagieren können. Deshalb hat der Gemeinderat im März 2019 auch eine Veränderungssperre über das Gebiet gelegt, um das Gelände fürs Erste zu sichern. In einem zweiten Schritt lässt die Kommune nun einen Bebauungsplan maßschneidern, in dem festgelegt wird, dass auf dem Terrain nur Gebäude für Schulen sowie soziale Zwecke zugelassen sind. Den Entwurf dazu hat das Gremium jetzt einmütig abgesegnet.

Mensa könnte entstehen

Bürgermeister Thomas Winterhalter streicht auf Nachfrage heraus, dass Bürger von einer Kommune erwarten, vorausschauend zu handeln. Genau das beabsichtige man mit der planerischen Sicherung der beiden Grundstücke. Er erinnert daran, dass bei Land und Bund einiges im Fluss sei im Hinblick auf die Schullandschaft und damit Veränderungen ins Haus stehen könnten. Auf veränderte Vorgaben und andere Rahmenbedingungen könne man dann reagieren und auf den Flächen handeln. Konkret könne es beispielsweise sein, dass zusätzliche Betreuungs- und Fachräume benötigt werden. Für den Fall, dass eine Mensa gebraucht wird, wolle man ebenfalls vorbereitet sein, sagte Bauamtsleiter Frank Fussenegger schon in der Gemeinderatssitzung und verwies in dem Zusammenhang auf die generelle Entwicklung hin zur Ganztagsbetreuung. Tatsache sei aber auch, dass die bereits bestehenden Gebäude auf dem Gelände Bestandsschutz genießen, konstatiert Thomas Winterhalter. „Für alles andere, was dort passieren soll, braucht es nun aber die Stadt“, erklärt er.

Kein akuter Handlungsbedarf

Wann die Kommune die neuen Möglichkeiten aus dem jetzt erst einmal öffentlich auszulegenden Bebauungsplan nutzt, ist unklar, sagt der Rathauschef. „Es besteht kein akuter Handlungsbedarf“, betont er. Es sei keinesfalls so, dass die Schule momentan aus allen Nähten platze.

Das bestätigt die Rektorin Manuela Schätzler. Die Bildungsstätte werde von rund 75 bis 80 Kindern besucht, in jedem Jahrgang gebe es eine Klasse. Insgesamt stünden sechs Klassenräume zur Verfügung, sodass man noch Spielraum habe. Wobei nach den Sommerferien eine Kooperationsklasse mit der Paul-Aldinger-Schule gebildet werde und die Raumreserve um ein Zimmer sinkt. Richtig eng könnte es allerdings werden, wenn das Neubaugebiet Scheibenäcker gleich um die Ecke komplett aufgesiedelt ist. Auf dem Areal sollen schließlich mehr als 300 Personen wohnen. Dass die Sicherung der Erweiterungsfläche allein schon vor diesem Hintergrund sinnvoll ist, hob Rainer Breimaier von den Grünen im Gemeinderat hervor. Denn mit dem Neubaugebiet werde die Schülerzahl anwachsen. „Und wir wissen auch, dass über kurz oder lang das Recht auf Ganztagesbetreuung in der Grundschule mit allen damit einhergehenden Konsequenzen kommt“, sagte er. Die Erweiterung sei folglich ein realistisches Szenario, sodass seine Fraktion hinter den Zielen des Bebauungsplans stand. Vollen Rückhalt gab es auch vom Kleinbottwarer Ortsvorsteher Horst Trautwein. „Das ist ein Filetstück. Der Schulcampus kann damit erweitert werden. Nun stehen uns dort alle Optionen offen, das ist natürlich eine super Sache“, sagte der CDU-Mann.