Die neue Radstation ist am Mittwoch offiziell eingeweiht worden. Foto: Werner Kuhnle

Die Zahl der Schüler und Lehrkräfte, die mit dem Rad zur Schule fahren, ist in Corona-Zeiten gestiegen. Für den Fall einer Panne gibt es jetzt am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach eine Radstation mit Werkzeug. Auch überdachte Abstellmöglichkeiten sollen geschaffen werden.

Marbach - Wir hatten noch nie so viele Schüler und Kollegen wie derzeit, die mit dem Rad zur Schule kommen“, erklärte der Schulleiter des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums, Volker Müller, bei der offiziellen Einweihung der zweiten Radservicestation der Schillerstadt, die an der Ecke Schulstraße/Am Leiselstein installiert worden ist. Das sei sicher auch Corona geschuldet, weil es viele vorzögen, an frischer Luft statt in einem überfüllten Bus unterwegs zu sein. Deshalb freue er sich darüber, dass nun die Infrastruktur auf dem Schulcampus ausgebaut werde.

Wer mit dem Rad kommt und eine Panne hat, findet in der Radstation das nötige Werkzeug zur Reparatur. Ersatzteile wie Schläuche oder Ventile werden dort allerdings nicht vorgehalten, sagte Martin Eissler vom ADFC Marbach auf Nachfrage. „Die muss jeder selber mitbringen.“ Er kümmert sich jedoch um die Pflege der Station und hofft auf einen pfleglichen Umgang, der, wie Erfahrungen aus dem Rems-Murr-Kreis zeigen, offenbar nicht selbstverständlich ist: „Dort lag sie schon zweimal in der Rems“, so Eissler, der auch maßgeblich dazu beigetragen hat, dass es nun bereits eine zweite solche Radstation in der Schillerstadt gibt. Die erste wurde 2019 am Neckar installiert.

Die Kosten trägt die Stadt

Der Antrag auf Fördergelder sei leider negativ beschieden worden. Das liege daran, dass man bereits eine geförderte Station habe, sagte Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling. So trägt die Stadt nun die rund 2000 Euro Kosten allein, ebenso die Kosten für den laufenden Unterhalt. Die Erste Beigeordnete der Stadt, Franziska Wunschik, sagte, nach ihren Informationen sei die Station schon vor dem offiziellen Einweihungstermin am Mittwoch dankend angenommen worden. „Sie steht mit den 4500 Schülern hier auch an einer optimalen Position“, befand sie. Auch der Termin für die Installation, die durch den Bauhof vorgenommen wurde, sei zum Ende der Schulferien perfekt.

Was den perfekten Zeitpunkt angeht, nutzten auch Volker Müller und Martin Eissler die Tatsache, dass mit Wunschik und Seiberling gleich zwei Vertreter der Stadtverwaltung anwesend waren, um in Sachen Stellplätze nachzuhaken. „Wir brauchen dringend weitere Fahrradabstellmöglichkeiten“, betonte Müller mit Blick auf die an den Ständern auf dem Gehweg der Schulstraße geparkten Drahtesel. Und das aus seiner Sicht möglichst bald, bevor der durch Corona mit bedingte Fahrradboom wieder abebbt.

Für Radabstellanlage wurde bereits Geld im Haushalt eingestellt

Martin Eissler hatte gleich einen detaillierten und bebilderten Vorschlag mitgebracht: „Man könnte den Gehweg aufgeben und dort eine überdachte Radabstellanlage aufstellen.“ Auf 70 Metern Länge ließen sich dabei etwa 170 Fahrräder unterbringen.

Franziska Wunschik erklärte, das Geld dafür sei bereits im Haushalt für dieses und nächstes Jahr eingestellt. „Wir möchten aber mit der Errichtung der Anlage abwarten, bis wir nicht mehr so viel Baustellenverkehr in der Schulstraße haben.“