Noch in diesem Jahr soll das Gewerbegebiet an der Bahnhofstraße ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Foto: Werner Kuhnle

In Steinheim verlegt die Telekom Glasfaser. Am FSG in Marbach wird ebenfalls aufgerüstet.

Marbach/Steinheim - Viele können sich einen Tag ohne Facebook, gestreamte Videos oder Onlinespiele kaum noch vorstellen. Und speziell für die Wirtschaft wird es immer wichtiger, mitunter gewaltige digitale Datenpakete versenden und empfangen zu können. Insofern dürfte es die Unternehmen der Urmenschstadt ausgesprochen freuen, was der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats verkündete: Demnach werden zwei Gewerbegebiete in Steinheim mit einem Glasfasernetz bestückt.

Diese Nachricht habe er vom Zweckverband Kreisbreitband Ludwigsburg erhalten, dem Steinheim wie viele andere Kommunen beigetreten ist. Konkret sollen sich die Firmen rund um die Steinbeisstraße sowie in dem Areal Industriestraße/Bahnhofstraße/Autenbachstraße ins ultraschnelle Netz einklinken können. Das Ganze gehe im Rahmen der Gigabit-Offensive des Verbands Region Stuttgart über die Bühne und werde 2020 umgesetzt, vermeldete Winterhalter. Die Telekom habe dafür nun ihr Okay gegeben, nachdem das Vorhaben zwischenzeitlich auf der Kippe gestanden habe. Bei einer Vorabfrage der Telekom hätten zunächst zu wenig Firmen Interesse an dem Projekt geäußert. Der Bürgermeister und Vertreter von Kreisbreitband sind dann nochmal Klinken putzen gegangen und erreichten, dass die nötige Quote doch geknackt wurde. „Das ist ein großer Sprung für die Gewerbegebiete für die Zukunft. Beim Thema Industrie 4.0 sind wir jetzt gut aufgestellt“, betonte Winterhalter.

In den nächsten Wochen werde die Telekom nun erneut auf die Unternehmen in den betroffenen Gebieten zugehen und abklopfen, welche der Interessenten fix einen Glasfaserkabel-Anschluss möchten und welche Firmen sich zusätzlich einklinken möchten, sagt Winterhalter auf Nachfrage.

Beim Internet-Ausbau hat die Stadt Steinheim aber nicht nur die Unternehmen im Blick. In einem zweiten Schritt soll auch bei den Privathaushalten nachgebessert werden. „An dem Thema sind wir dran“, versicherte der Rathauschef im Gemeinderat. „Wir hoffen, noch im ersten Quartal etwas berichten zu können“, fügte Thomas Winterhalter hinzu.

Sein Marbacher Amtskollege Jan Trost beteuert auf Nachfrage ebenfalls, dass der Glasfaserausbau für die Bürger über die Mitgliedschaft im Zweckverband Kreisbreitband des Landkreises sukzessive vorangetrieben werden soll. Zunächst steht aber in der Schillerstadt etwas anderes auf der Agenda: Dem Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) wird ein ultraschneller Anschluss zur Verfügung gestellt. „Das wird in den nächsten Wochen kommen. Wir sind uns mit der Telekom einig geworden“, berichtet Jan Trost. Bei der unlängst erfolgten Sanierung des Pausenhofs am FSG seien bereits vorsorglich Leerrohre verlegt worden, durch die die Kabel nun gezogen werden können. Ziel sei, nach dem Gymnasium auch die anderen Marbacher Schulen sowie das Krankenhausgelände mit megaschnellem Internet zu versorgen, sagt Trost.

Bei den großen Unternehmen wie EgeTrans, Hainbuch oder BBP sowie dem Deutschen Literaturarchiv auf der Schillerhöhe sei das indes schon längst geschehen. Ebenso sei der gesamte Energie- und Technologiepark am Neckar schon bei seiner Erschließung mit Glasfasern ausgestattet worden. Das habe seinerzeit die Neckarcom, eine Tochter der EnBW, sichergestellt.

Der Bürgermeister weist zudem darauf hin, dass vor einiger Zeit auch für Privatleute eine Optimierung in die Wege geleitet worden sei. Via Vectoring-Technik könne man im Marbacher Vorwahlbereich Datenraten von bis zu 50 Mbit/s durch das weltweite Netz schicken.