Eine Mindestquote von 33 Prozent – also 520 Haushalte – wird angestrebt. Foto: Archiv (dpa/)

Der Gemeinderat von Mundelsheim hat zugestimmt, dass die Firma Deutsche Glasfaser das Nachfragepotenzial im Ort erhebt.

Trotz des massiven Starkregens in Mundelsheim hat der Gemeinderat am selben Abend seine turnusmäßige Sitzung abgehalten und dabei beschlossen, für den Glasfaserausbau im Ort grünes Licht zu geben. Das Gremium stimmte zu, dass die Gemeinde einen Kooperationsvertrag mit der Firma Deutsche Glasfaser abschließt, die auch den Ausbau in Hessigheim übernimmt. „Für einen so kleinen Ort wie Mundelsheim ist das eine wegweisende Entscheidung. Unter den kleinen Kommunen im Landkreis sind wir damit im Vorderfeld dabei“, zeigte sich Bürgermeister Boris Seitz mit dem Votum des Rates äußerst zufrieden.

Ausbau könnte im Sommer 2024 abgeschlossen sein

Wie in anderen Kommunen auch wird die Deutsche Glasfaser zunächst überprüfen, wie groß das Interesse im Ort an einem Glasfaserausbau ist. Bei der so genannten Vorvermarktung, die bis Ende September abgeschlossen sein soll, will das Unternehmen eine Mindestquote von 33 Prozent erreichen. In Hessigheim wären das 338 Verträge, in Mundelsheim 520. Um diese Quoten zu erreichen, will die Deutsche Glasfaser mehrere Informationsveranstaltungen abhalten, Servicepunkte einrichten und mit Außenwerbung und Haushaltsmailings das Interesse der Mundelsheimer und Hessigheimer Bürger wecken. Auch ein Brief der jeweiligen Bürgermeister ist geplant.

Sollten die erforderlichen Quoten erreicht werden, sieht die Planung vor, dass mit dem Ausbau im kommenden Jahr begonnen wird und dieser im Sommer 2024 abgeschlossen sein wird. Dabei soll ein Verteilerhäuschen an einem noch zu festzulegenden Ort – möglichst zentral im Mundelsheim – errichtet werden. Die Verwaltung hat mit der „Deutschen Glasfaser“ bereits vereinbart, dass jedes Grundstück mit einem so genannten „Homes Passed Plus“-Anschluss versehen wird, der Stich ins Grundstück ist circa 20 Zentimeter lang. Die Bauarbeiten dafür sollen einen Tag dauern und minimal-invasiv ausgeführt werden.

Für die Gemeinde fallen keine Kosten an

Die Ausbautiefe soll bei 40 bis 60 Zentimetern liegen und in der Regel im Gehweg stattfinden. Ein Hausanschluss erfolgt nur, wenn auch ein entsprechender Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen wird. Dieser hat wie üblich eine zweijährige Laufzeit, wegen des Open Access Modells gibt es jedoch die Möglichkeit, anschließend wieder zu anderen Anbietern zu wechseln.

Bürgermeister Seitz wies darauf hin, dass die Deutsche Glasfaser den Ausbau eigenwirtschaftlich betreibe und für die Gemeinde keinerlei Kosten anfallen. Dies sei anders als beispielsweise bei der Deutschen Telekom, die zudem nach ihren Angaben frühestens 2025 mit dem Glasfaserausbau in Mundelsheim und Hessigheim beginnen könnte, sodass mit einer Fertigstellung nicht vor 2027 zu rechnen sei.