Der Kindergarten wird erst 2022 herausgeputzt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die geplante Sanierung und Erweiterung wird um rund eineinhalb Jahre verschoben.

Großbottwar-Winzerhausen - Der Ortsvorsteher Friedrich Link klang nicht unbedingt uneingeschränkt glücklich, als er die Nachricht jetzt im Ortschaftsrat verkündete. Und er machte auch ausdrücklich darauf aufmerksam, dass er bei der entscheidenden Sitzung gar nicht dabei gewesen sei. Gleichwohl ist das Ganze längst in trockenen Tüchern: Der Technische Ausschuss hat bei einer nicht-öffentlichen Zusammenkunft Mitte April beschlossen, die Sanierung und Vergrößerung des Kindergartens in Winzerhausen wegen der Corona-Krise zu verschieben. Und zwar um eineinhalb Jahre. „Es soll aber beim zeitlichen Bauablauf bleiben“, konstatierte Link.

Das würde bedeuten, dass das Projekt wie geplant in zwei Phasen abgewickelt wird – nur eben um rund 18 Monate versetzt. Starten soll das Vorhaben demnach gleich im Januar 2022 mit den Arbeiten an dem anvisierten Erweiterungsbau. Der Betrieb ist dadurch laut Stadtverwaltung nicht beeinträchtigt, weshalb die Mädchen und Jungs in der Einrichtung bleiben können. Wenn es allerdings an die Sanierung des Bestandsgebäudes geht, wird das nicht mehr möglich sein. Die Kids werden dann interimsweise in der Kelter betreut. Der Umzug wird im Frühjahr oder Sommer 2022 über die Bühne gehen, wodurch die Kinder viel Zeit im Freien verbringen können.

Das sieht die Stadtverwaltung auch als notwendig an, da die räumlichen Verhältnisse in der Kelter doch etwas beengt seien. Und gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, den Kindern genügend Platz zur Verfügung zu stellen, um so „ein weiteres Zusammenrücken zu vermeiden“. Vor dem Hintergrund sei es auch sinnvoll, das Projekt nun zu verschieben. Denn eigentlich hätte der Spatenstich irgendwann im zweiten Quartal 2020 erfolgen sollen, womit der Umzug eher in die kälteren Monate gefallen wäre. Für den Termin 2022 spreche außerdem, dass es den Mädchen und Jungs „nach der nun monatelangen kindergartenfreien Zeit nicht zumutbar“ sei, „direkt weiteren Umstellungen und Einschränkungen ausgesetzt zu werden“, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Gründe, die Friedrich Link durchaus nachvollziehen kann, wie er auf Nachfrage sagt. Trotzdem sei er etwas enttäuscht, dass sich dieses für Winzerhausen so wichtige Projekt nicht nur um ein Jahr, sondern am Ende gleich um fast zwei Jahre verzögert.

Der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann versteht die Ungeduld des Ortsvorstehers, betont aber, dass man eine gewisse Vorlaufzeit brauche, um ein Projekt wie dieses vorzubereiten. Beispielsweise müsse die Ausschreibung der Arbeiten vorbereitet werden. Unterm Strich sei es deshalb nötig gewesen, die Generalüberholung des Winzerhäuser Kindergartens auf 2022 zu verschieben. Zumal man in nächster Zeit mit der Sanierung der Realschule und dem Umbau der Alten Schule in Hof und Lembach weitere Großvorhaben schultern müsse. Und eine zeitliche Entzerrung all dieser Maßnahmen sei sinnvoll, weil sie ja auch verwaltungsintern betreut werden müssten.