Der derzeit eher triste Bereich vor der Riedhalle wird aufgewertet. Foto: Archiv (avanti)

Das Gelände vor der Riedhalle wird umgestaltet. Geplant sind neue Beläge und Sitzstufen. Damit wird eine Bewirtung im Außenbereich attraktiver. Nicht verbessern wird sich indes die Sicht aufs Spielfeld.

Steinheim - Dass die Riedhalle von Grund auf saniert werden muss, war stets Konsens im Steinheimer Gemeinderat. Die Arbeiten sind auch längst in die Wege geleitet worden. Unklar war bis dato allerdings, ob auch das Gelände vor dem Haupteingang herausgeputzt werden soll. Dazu hat das Gremium am Dienstag aber auch eine Entscheidung getroffen: Obwohl dadurch weitere 200 000 Euro fällig werden, beschloss die Runde mehrheitlich, das Areal auf rund 600 Quadratmetern attraktiver gestalten zu lassen. Das dürfte insbesondere die Vereine freuen, deren Gäste künftig bei einer Außenbewirtung ein anspruchsvolleres Umfeld genießen können.

Sitzstufen werden errichtet

In der Maximalvariante, für die die Räte grünes Licht gaben, wird das Terrain bis zur Kante der Zufahrt mit einem neuen Belag versehen. Außerdem sollen die beiden Behindertenparkplätze einer Frischzellenkur unterzogen werden. Vorgesehen hat der zuständige Planer Jochen Wilfert vom Ludwigsburger Architekturbüro Knecht zudem Sitzstufen und rechts neben dem Eingang eine Anlage zum Abstellen von Fahrrädern. Da sich das Foyer der Halle zum Vorplatz hin öffnen lassen wird, sind damit also beste Voraussetzungen geschaffen, um Besuchern im Freien in einem ansprechenden Ambiente Kaffee, Kuchen und Co. anzubieten. „Man sieht dann, wenn man auf die Riedhalle zugeht: Auch hier ist etwas Neues geschaffen worden“, fasste Jochen Wilfert zusammen.

Grüne sehen „keine unmittelbare Notwendigkeit“

Gleichwohl war das Vorhaben wegen der Kosten umstritten. Denn es gab auch eine Alternative, die das Budget für die Hallensanierung nicht zusätzlich belastet hätte: Demnach wäre nur das Allernötigste wie Belagsausbesserungen an dem Vorplatz unternommen und quasi der Status quo erhalten worden. Eine Lösung, für die sich insbesondere Rainer Breimaier von den Grünen und Michael Bokelmann von den Freien Wählern starkmachten. „Wir sehen keine unmittelbare Notwendigkeit, einen Außenbereich zu schaffen, der eventuell Feste von innen nach außen verlagert“, meinte Breimaier, der das Projekt in die Kategorie „nice to have“ einordnete. Der Grünen-Sprecher erinnerte an die angespannte Haushaltslage und gab zu bedenken, dass das Geld, das man hier ausgebe, an anderer Stelle fehlen werde. Michael Bokelmann fürchtet zudem, dass über das geöffnete Foyer vermehrt Schmutz in die Halle getragen wird, die ja hauptsächlich von Herbst bis Frühjahr bespielt werde. Der Belag nehme somit womöglich schon nach wenigen Jahren Schaden, erklärte der Freie Wähler.

Herausforderung für die Vereine

Dagegen brach sein Fraktionschef Timo Renz eine Lanze für die große Lösung, wenngleich die Kontrolle bei einem offenen Foyer schon auch eine Herausforderung für die Vereine darstelle. Bei Veranstaltungen mit vielen Zuschauern entzerre sich die Lage allerdings drinnen etwas, wenn der Aufenthalt im Freien attraktiver werde. Außerdem könne der Vorbereich der Halle nach einer Aufwertung „von lauffaulen Sportlern“ nicht mehr als Parkplatz zweckentfremdet werden. Horst Trautwein von der CDU sprach sich ebenfalls für diese Variante aus. Er erinnerte an die Außenwirkung und daran, dass es wenig vorteilhaft aussähe, wenn man die Halle saniere, nicht aber den Platz davor. „Da entsteht auch kein Festplatz. Man steht da nur mal draußen und trinkt ein Bier, kann einfach kommunizieren“, sagte er. „Unterm Strich ist mir das 200 000 Euro Wert“, resümierte Trautwein. Deutlicher knausriger zeigten sich die Räte hinsichtlich der Frage, ob das Geländer auf den Zuschauertribünen aus Glas angefertigt werden soll. Das hätte zu Mehrkosten von weiteren 60 000 Euro bei dem 4,65-Millionen-Euro-Projekt geführt, aber auch einen entscheidenden Vorteil gebracht: Die Sicht aus der ersten Reihe hätte sich verbessert. Doch das Gremium wollte mehrheitlich die zusätzlichen Ausgaben nicht mittragen.

Bessere Sicht versus höherer Pflegeaufwand

Damit wird nun wieder auf ein Stahlrohrgeländer gesetzt, das aus Gründen der heute gültigen Normen zur Absturzsicherheit um ein Rohr erhöht werden muss. „Das führt zu gewissen Sichtbehinderungen“, wollte Planer Jochen Wilfert nichts beschönigen und erinnerte daran, dass man schon jetzt immer wieder zwischen den Streben hindurchschauen müsse, um beim Geschehen auf dem Parkett am Ball zu bleiben.

Deshalb plädierte Timo Renz auch dafür, auf die Glasvariante zu setzen. Andernfalls könne man von der ersten Reihe aus das Spiel nicht vernünftig verfolgen. Dem hielt Petra Schubert von den Grünen den Mehraufwand für die Pflege des Glases entgegen. Es sehe zudem nicht gut aus, wenn das Geländer in der transparenten Version nicht regelmäßig geputzt werde, ergänzte Horst Trautwein.