Neuzugang Liam Gavrielides in seinem ersten Match für den TC Oberstenfeld. Foto:  

Die Tennis-Herren des TC Oberstenfeld gewinnen gegen Reutlingen mit 8:1. Die Damen verlieren 0:9 in Bernhausen.

Oberstenfeld - Einen nahezu perfekten Start in die Corona-bedingt sehr kurze Saison der Tennis-Oberliga haben die Herren des TC Oberstenfeld hingelegt. Auf der wegen des Zuschauer-Verbots nahezu leer gefegten heimischen Anlage bezwangen die Oberstenfelder den TV Reutlingen III mit 8:1.

Im Vorfeld war man auf Seiten des TCO etwas unsicher, was man von der Reutlinger Dritten zu erwarten hätte. Denn aufgrund der Absage der 2. Bundesliga, in welcher die erste Mannschaft gespielt hätte, wäre theoretisch eine sehr starke Besetzung möglich gewesen. Doch die Befürchtungen bestätigten sich nicht. Auf allen Positionen waren die Gastgeber in Sachen Leistungsklasse vorne, was sich letztlich auch auf dem Platz bestätigte. „Wir wussten ja, dass die zweite Mannschaft von denen parallel spielt, womit die Optionen schon mal weniger wurden. Und als wir dann gesehen haben, in welcher Besetzung sie spielen, war uns klar, dass wir als Favorit ins Spiel gehen würden“, erklärt TCO-Mannschaftsführer Julian Schöller.

In der ersten Runde legte Neuzugang Liam Gavrielides, einer der besten Junioren Deutschlands, in seinem ersten Match für den TC Oberstenfeld ein blitzsauberes Debüt hin. Den Griechen Eleftherios Emmanouil Stavrou hielt der Youngster sicher mit 6:1, 6:3 in Schach. Ebenfalls einen glatten Sieg fuhr Steffen Class ein: Er bezwang Marc Mail mit 6:4, 6:0. Und auch bei Torben Traub an sechs sah es zunächst gut aus. Mit 6:0 holte er sich den ersten Satz gegen Amine Hamouti. „Da hat er das Spiel gut im Griff gehabt. Der Gegner wurde dann aber besser und hat sich mit einem einzigen Break den zweiten Satz geholt“, berichtet Julian Schöller. Und just in diesem Moment setzte der Regen ein und es gab eine eineinhalbstündige Pause. Die verkraftete der Reutlinger offenbar besser, denn Traub verlor nach Wiederbeginn den Match-Tiebreak klar mit 1:10.

Im Spitzeneinzel tat sich Julian Schöller gegen Til Willem Frentz dann zunächst schwer. „Der Platz war durch den Regen sehr langsam und schwer, da kam ich zunächst nicht so gut mit zurecht“, räumt Schöller ein. Mit 3:6 ging der erste Satz an den Reutlinger, und auch im zweiten Durchgang lag Schöller bereits 0:2 hinten. „Ich habe dann mein Spiel etwas umgestellt, habe mehr Slice gespielt und bin diesen Bällen ans Netz nachgegangen.“ Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte: Mit 6:3 holte sich der Oberstenfelder den zweiten Durchgang und setzte sich anschließend auch im Match-Tiebreak mit 10:7 durch.

Damit war der Gesamtsieg auch schon gesichert. Dann an Position drei hatte Emil Rast gegen Timo Föhl beim 6:1, 6:0 überhaupt keine Probleme. Und auch Patrick Kienzle feierte an fünf mit 6:2, 6:3 gegen Nils Jauch einen klaren Sieg. Somit stand es also 5:1, was die Reutlinger in den drei Doppeln nicht mehr aufholen konnten – im Gegenteil: Die Oberstenfelder legten hier sogar nochmal richtig nach und feierten drei glatte Siege ohne Satzverlust. „Wir haben ja den Vorteil, dass wir mit Steffen Class, Emil Rast und mir drei Linkshänder in der Mannschaft haben. Damit haben wir gute Möglichkeiten zu variieren“, sagt Julian Schöller. Und so bot der TCO drei „Rechts-Links-Duos“ auf, was den gewünschten Erfolg hatte.

Am kommenden Sonntag folgt nun das zweite und letzte Heimspiel der Saison gegen den TC Ehingen/Donau, der auf dem Papier eine ähnliche Spielstärke hat wie die Reutlinger zum Auftakt. Eine Woche später steht dann schon das letzte Spiel beim vermeintlich schärfsten Aufstiegskonkurrenten TC Leonberg auf dem Programm. Doch so weit möchte Julian Schöller noch nicht denken: „Jetzt wollen wir erstmal die nächste Partie gewinnen, dann sehen wir weiter.“

TC Oberstenfeld – TV Reutlingen III 8:1
Schöller – Frentz 3:6, 6:3, 10:7, Gavrielides – Savrou 6:1, 6:3; Rast – Föhl 6:1, 6:0; Class – Mail 6:4, 6:0; Kienzle – Jauch 6:2, 6:3; Traub – Hamouti 6:0, 4:6, 1:10; Schöller/Gavrielides – Frentz/Hamouti 6:2, 6:1; Rast/Kienzle – Föhl/Mail 6:4, 6:2; Class/Traub – Stavrou/Jauch 6:2, 6:1.

Nichts zu holen gab es für die Damen des TC Oberstenfeld in der Württembergliga. Der Aufsteiger ging beim TC Bernhausen mit 0:9 unter. Einzig Patrizia Bolz gelang an Position zwei gegen die Damen 35-Weltmeisterin Steffi Bachofer ein Satzgewinn. Doch am Ende musste sie sich hauchdünn mit 8:10 im Match-Tiebreak geschlagen geben. „Patrizia hat im ersten Satz richtig gut gespielt. Schade, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat“, findet Mannschaftsführerin Anna-Lena Gundermann. Und auch Neuzugang Lorena Schädel verkaufte sich an eins zumindest im zweiten Durchgang gegen die Schweizerin Karin Kennel sehr gut. Dem Rest der TCO-Mannschaft blieben jeweils nur zwei Spiele. „Man muss einfach einräumen, dass Bernhausen eine Nummer zu groß für uns war. Wir hoffen auf die beiden verbleibenden Spiele“, sagt Gundermann. Allerdings scheint die TA VfL Sindelfingen II, bei der die TCO-Damen am kommenden Sonntag antreten müssen, ähnlich stark zu sein wie Bernhausen.

TC Bernhausen – TC Oberstenfeld 9:0
Kennel – Schädel 6:0, 7:5; Bachofer – Bolz 3:6, 6:3, 10:8; Anger – Waker 6:2, 6:0; Battsooj – Vincon 6:0, 6:2; Vogt – Gundermann 6:0, 6:2; Ceuca – Pickenhagen 6:0, 6:2; Kennel/Anger – Schädel Bolz 6:2, 6:1; Bachofer/Battsooj – Waker/Gundermann 6:4, 6:1; Vogt/Ceuca – Vincon/Pickenhagen 6:1, 6:2.