Die Floriansjünger konnten vergleichsweise ruhig ins Jahr 2021 starten. Foto: dpa

Die Marbacher Truppe musste wegen einer Rauchentwicklung an einer Heizungsanlage nur einmal in die Altstadt ausrücken. Aber: Sechs private Feiern wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg aufgelöst.

Den ersten Einsatz hat die Marbacher Feuerwehrtruppe bereits hinter sich. Um 3.31 Uhr ging der Alarm. Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus in der Niklastorstraße in der Marbacher Altstadt. 30 Einsatzkräfte rückten aus. Die Truppe der Kernstadt wurde von den Kollegen aus dem Stadtteil unterstützt. „Wenn ein Alarm in der Altstadt ist, rücken die Rielingshäuser automatisch mit aus“, erklärt Kommandant Alexander Schroth, der selbst in der Landeshauptstadt Silvesterdienst schob, am Neujahrsmorgen. Doch Gottseidank war es lediglich ein kleiner Einsatz. „An einer Heizungsanlage hatte sich Rauch entwickelt. Nach 45 Minuten waren wir wieder zuhause.“ Die Hoffnung, dass es ruhig bleibt habe man immer, sagt der Marbacher Kommandant. An Silvester so wie an jedem anderen Tag oder in jeder anderen Nacht. Wie die Bürger sich in Zeiten der Pandemie verhalten würden, ob sie sich an die Vorgaben des Landes hielten, habe er nicht einschätzen können, berichtet Schroth. Dass es so ruhig geblieben ist und es keinen einzigen Einsatz wegen dem Anzünden von Feuerwerkskörpern gegeben hat, freut den Chef der Marbacher Floriansjünger. „Das war für Silvester schon außergewöhnlich ruhig – auch bei uns in Stuttgart.“

Kein Einsatz in Affalterbach

In Affalterbach hatte die Truppe rund um Kommandant Sascha Hänig sogar eine ganz ruhige Silvesternacht. „Kein Einsatz“ vermeldet Hänig beim Telefonat am Morgen. Überrascht ist er darüber allerdings nicht. „Ehrlich gesagt habe ich es aus drei Gründen auch so erwartet.“ Die Bevölkerung glaube zwar, dass es an Silvester für die Feuerwehren meist einiges zu tun gebe, aber das stimme so nicht. „Es ist meist eher ruhig für uns“, betont der Affalterbach. Auch vor einem Jahr musste die Truppe nicht ausrücken. Außerdem habe es in der Silvesternacht heuer geregnet, was erfahrungsgemäß nicht so viele nach draußen gehen lasse. Und drittens würden sich die Leute eben doch an die Vorgaben halten. Was nicht bedeutet, dass nicht auch am Apfelbach Raketen in den Himmel geschossen worden sind. „Zwar spürbar weniger als sonst, aber doch mehr als ich gedacht habe“, sagt Hänig, der den Wechsel von 2020 ins Jahr 2021 daheim verbracht hat. „Ich habe mit Freunden einen Online-Spieleabend gemacht. Das war anders, aber auch das ist eine Möglichkeit Silvester zu feiern.“

Zum Jahreswechsel kam es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zu einem im Vergleich zum Vorjahr leicht geringeren Einsatzaufkommen, teilt die Pressestelle der Polizeidirektion Ludwigsburg am Neujahrsmorgen mit. Die Feuerwehren der Landkreise Böblingen und Ludwigsburg mussten im Verlauf der Nacht zu drei Löscheinsätzen ausrücken. Im Vorjahr waren es 23. In zwei Fällen entstand kein Sachschaden, die Ursachen sind technischer Natur gewesen. Lediglich in Möglingen wurden zwei Mülleimer vermutlich durch Feuerwerkskörper in Brand gesetzt.

Sechs private Feiern aufgelöst

Der überwiegende Teil der Einsätze entsprang Hinweisen auf die Nichteinhaltung der Corona-Verordnung, also Verstößen gegen die Ausganssperre und dem Pyrotechnikverbot im öffentlichen Raum. Im Zusammenhang mit den Kontaktbeschränkungen mussten auch sechs private Feiern in Wohnungen aufgelöst werden. Darüber hinaus kam es im Gegensatz zu den vergangenen Jahreswechseln nur sehr vereinzelt zu alkoholbedingten Einsätzen und Streitigkeiten. Alle Einsatzmaßnahmen verliefen überwiegend friedlich, heißt es in der Pressemitteilung.