Im Juni 2016 trat die Murr über die Ufer. Foto: 7aktuell//Andreas Friedrichs

Starkregen wie in diesen Tagen lässt die Hochwassergefahr steigen. Auch die Orte im Murr- und im Bottwartal waren schon betroffen. Helfen sollen nun neue Rückhaltebecken in den Flusstälern.

Stuttgart - Im Murr- und im Bottwartal im Norden der Region Stuttgart soll durch neue Rückhaltebecken die Hochwassergefahr verringert werden. Dem Bau von zwei Becken bei Murrhardt und bei Oberstenfeld hat der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart nun zugestimmt, auch wenn sie in einem regionalen Grünzug liegen, in dem normalerweise Bautätigkeiten verboten sind. Das Ziel, dadurch die bewohnten Bereiche in den Flusstälern vor einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser zu schützen, hat aber einen höheren Stellenwert.

Haupt- und Seitendamm an der Murr

Im oberen Murrtal sind bei Oppenweiler, Mahd, Fischbach, Haselsbach und Fornsbach Rückhaltebecken geplant. Nun läuft das Genehmigungsverfahren für das Projekt im Gebiet Gaab zwischen Fornsbach und Murrhardt. Dafür muss eine Straße verlegt werden. Und es werden ein Hauptdamm mit einer Länge von 470 Metern und ein 320 Meter langer Seitendamm mit Höhen von rund acht Metern geschaffen. Das Becken selbst kann 549 000 Kubikmeter Wasser aufnehmen.

Anlage im Prevoster Tal

Auch im Bottwartal sind zum Schutz vor einem 100-jährigen Hochwasser fünf Rückhaltebecken vorgesehen, drei davon sind bereits gebaut. Jetzt soll eine weitere Anlage im Prevoster Tal mit einem Volumen von 109 000 Kubikmeter den östlich gelegenen Ortsteil Oberstenfeld-Gronau schützen. Die Dammkrone ist 160 Meter lang und ragt 7,50 Meter in die Höhe. Beide planungsrechtliche Verfahren laufen beim Landratsamt Ludwigsburg, das den Bau genehmigen muss.