In Erdmannhausen hat sich das DRK quasi selbst wiederbelebt. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Nach dem Beinahe-Aus vor zwei Jahren will sich der Erdmannhäuser Ortsverein nun neu aufstellen.

Erdmannhausen - Der denkwürdige Tag in der Historie des Erdmannhäuser DRK-Ortsvereins ist nun fast auf den Tag genau zwei Jahre her. Damals, am 27. Juni 2019, stand bei der Hauptversammlung der Punkt „Auflösung des Ortsvereins“ auf der Tagesordnung. Die Mannschaft um den damaligen Vorsitzenden Rudolf Holzwarth und seine Stellvertreterin Bettina Rein trat nicht mehr an. Nachfolger fanden sich nicht. Es kam anders, der Kreisverband setzte einen Notvorstand ein. Dennoch. Der Verein existierte. Viel mehr aber nicht.

Jetzt ist das Rote Kreuz Erdmannhausen sichtbar wieder da: Bei den Blutspenden, bei den beiden Impfaktionen in der Gemeinde und nicht zuletzt im Testzentrum in der Halle auf der Schray. „Wir müssen noch einiges klären, aber es läuft wieder an“, sagt Daniela Baumgärtner-Bauer, eine der sieben, acht Aktiven, die den Ortsverein demnächst vermutlich auf neue Beine stellen werden.

Im DRK kennengelernt

Was war geschehen? „Irgendwie hatten wir uns mit dem Aus schon abgefunden, aber es war so schade, dass gar nichts mehr ging“, sagt Baumgärtner-Bauer. Sie und ihr Mann Robert Bauer hatten schon ihre Jugend im DRK verbracht und sich auch dort kennengelernt. Später war Robert Bauer Bereitschaftsleiter des Ortsvereins, Daniela Baumgärtner-Bauer seine Stellvertreterin.

Um den Jahreswechsel herum entschieden die beiden, wieder mehr Verantwortung im Verein zu übernehmen. Das Ehepaar ist zudem bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, die seit der faktischen Stilllegung des DRK-Ortsvereins die Blutspenden mit übernommen hat. „Ob wir da jetzt ein DRK- oder ein Feuerwehr-T-Shirt anhaben, ist ja eigentlich egal“, sagt Daniela Baumgärtner-Bauer. Auch einige weitere Mitstreiter des Roten Kreuzes waren immer dabei, und – Corona sei Dank – gab es immer mehr Gelegenheiten, gemeinsam anzupacken. So bauten die DRKler das Testzentrum in der Halle auf der Schray mit auf und engagierten sich dort sowie auch an den beiden Terminen, als das mobile Impfteam die Senioren der Gemeinde mit dem Serum versorgte. „Wir hatten wirklich sinnvolle Tätigkeiten, die man mit wenigen Leuten stemmen kann und die gut für die Bevölkerung und das DRK waren“, erklärt die Erdmannhäuserin.

Gemeinsam mit angepackt

Coronabedingt konnten sich die Ehrenamtlichen allerdings nicht wirklich ausführlich über das weitere Vorgehen austauschen. Man habe „einfach mal gemacht“ und noch nicht viel weiter besprochen. Das soll demnächst passieren. „Dass wir uns weiter engagieren, ist gar keine Frage. Die Besetzung und vieles mehr müssen wir noch klären“, so Baumgärtner-Bauer. Ideen sind schon da. Sie könnte sich beispielsweise vorstellen, etwas in Richtung Sozialarbeit zu machen und eventuell im Herbst eine Aktion für behinderte Menschen in Erdmannhausen anbieten.

Und es steht ja auch schon die nächste Blutspendeaktion in der Brezelgemeinde an. Sie findet am 9. Juli statt und wird wieder gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr durchgezogen.