Die Laufeinheit vergangenen Donnerstag im Steinheimer Riedstadion war das vorerst letzte gemeinsame Training. Foto: Andrea Veyhle

Nach der Verlegung des mz3athlons in den September haben die Rookies plötzlich viel Zeit.

Steinheim - Wir werden die fittesten Rookies aller Zeiten – keiner hatte so viel Zeit zum Trainieren wie wir!“ So bringt Claudia Haas die Stimmung in der Rookie-Gruppe auf den Punkt. Die Nachricht, dass der mz3athlon auf Mitte September verschoben wurde, war ein kurzer Schock. Alles aus? Keine Trainingseinheiten mehr mit dieser tollen Gruppe? Dann die Erleichterung: Schon nach kurzer Zeit signalisierte das Trainer-Team, dass es weitergehen wird. Wie genau, kann im Moment keiner sagen – um einen detaillierten Trainingsplan geht es jetzt auch gar nicht. Sport ist vielleicht nicht das Wichtigste im Leben. Aber er kann in schwierigen Zeiten helfen, wieder zu sich zu finden und gleichzeitig ein überwältigendes Zusammengehörigkeitsgefühl und etwas Normalität schaffen. Und das tut gerade jetzt sehr gut!

Anfang März startete das Trainings-Projekt, mit dem sich die Einsteiger auf ihren ersten Triathlon vorbereiten. Schon nach zweieinhalb Wochen war aus dem zusammengewürfelten Haufen eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, in der Fotos von extra für den Triathlon angeschafften Fahrrädern, Lese- und Fernsehtipps rund um den Dreikampf oder Einkaufstipps für Laufschuhe geteilt und diskutiert wurden. Die Rookies wollen auch jetzt weiter trainieren, jeder erstmal für sich. Bei Fragen stehen die Trainer online mit Rat und Tat zur Seite, und auch gegenseitig wird man sich helfen und motivieren. „Ich habe so viel Spaß am Training gefunden und es tut mir so gut, dass ich alleine weitermachen werde,“ beschloss Rookie Regine Meißner.

Irgendwie machen wir jetzt erst recht weiter – dieser Gedanke ist allgegenwärtig in der Truppe: „Wir suchen nicht nach Gründen, wieso es nicht geht, sondern nach Möglichkeiten, wie es geht“, lautet die Devise von Miriam Schultheisz. Carsten Hast ist motiviert wie eh und je und hält sich auf dem Laufband fit, andere wollen laufen gehen, Rad fahren oder zu Hause Stabilisationsübungen machen. Ich werde solange es möglich ist draußen alleine laufen und im Garten oder Wohnzimmer kleine Workouts machen. Trainerin Katja Fischer verteilte am Dienstagvormittag erste Hausaufgaben: Jeden Tag die Plank, eine Stützübung, ein wenig länger halten. Los geht’s mit 20 Sekunden. Wer richtig gut ist, kommt am Ende auf fünf Minuten. „Das Training der letzten Wochen hat euer Herz-Kreislaufsystem bereits gestärkt. Nutzt diesen Impuls und bewegt euch auch in den kommenden Wochen“, rät Trainerin Sandra Wiesner – ein Motivationsschub, an den wir in der nächsten Zeit vielleicht noch zurückdenken werden.

„Ich find’s irre wie wir in zwei Wochen zu einer großen Gemeinschaft geworden sind, und daran wird auch die Situation nichts ändern“, ist Rookie Jule Bayer überzeugt. Auch die Trainer nehmen positive Energie aus dem Programm mit: „Eine so motivierte Gruppe gibt einem so viel zurück“, schrieb Bodo Massa. Rookies und Trainer bleiben online in Kontakt: Die Ziellinie mit einem Lächeln zu überqueren, bleibt unser gemeinsames Ziel – jetzt eben im September statt im Mai.