Die Räte treibt die Sorge um, dass der Steinbruch weiter wächst. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Ortschaftsrat von Rielingshausen appelliert an die Region, den Expansions-Plänen der Firma Klöpfer im Steinbruch am Ortsrand den Riegel vorzuschieben.

Marbach - Der Tag der Entscheidung rückt näher. Am 28. Juli wird der Verband Region Stuttgart (VRS) nach Auskunft von dessen Planungsdirektor Thomas Kiwitt darüber befinden, ob offiziell ein Verfahren eingeleitet werden soll, an dessen Ende die Ausweisung einer neuen Erweiterungsfläche für den Rielingshäuser Steinbruch im Regionalplan erfolgen könnte. Im Vorfeld dieser Sitzung lässt der Ortschaftsrat nichts unversucht, genau dieses Szenario zu verhindern.

Das Gremium verabschiedete am Montag bei einer Enthaltung des CDU-Manns Roland Stickel eine Resolution, in der die Runde ihre schon mehrfach geäußerte ablehnende Haltung gegen die Expansion bekräftigte. Zudem wird in dem von Jochen Biesinger (CDU) formulierten Aufruf an den VRS appelliert, „von der Einleitung des Verfahrens zur Fortschreibung des Regionalplans für den Rohstoffstandort Rielingshausen abzusehen“.

Wohngebiet könnte blockiert werden

In der Resolution wird ausführlich dargelegt, weshalb sich der Ortschaftsrat mit Händen und Füßen gegen den Erweiterungswunsch der Firma Klöpfer wehrt. So würde die Vergrößerung des Steinbruchs „auf Jahrzehnte“ die Realisierung eines Wohngebiets am südlichen Ortsrand blockieren. Außerdem litten die Bürger schon zunehmend unter den Begleiterscheinungen, die der Abbau des Gesteins mit sich bringt. „Dies gilt insbesondere für die Staub- und Lärmentwicklung“, die durch die trockenen Sommer infolge des Klimawandels „und die vorherrschende Westwindlage massiv verstärkt wird“.

Rekultivierung in Aussicht gestellt

Ferner wird aber auch ein Vertrauensverlust gegenüber dem Betreiber beklagt, Mit der Erweiterung des Steinbruchs 2002 sei beispielsweise die zeitnahe Verlegung des Vorbrechers in die Expansionsfläche sowie die Rekultivierung des alten Steinbruchbereichs in Aussicht gestellt worden. „Trotz entsprechender Bauanträge wurden weder die Umsetzung des Vorbrechers noch der Einstieg in die Rekultivierung bis heute umgesetzt“, zitierte Jochen Biesinger aus der Resolution. Außerdem habe Klöpfer laut Protokoll 2007 im Ortschaftsrat versichert, nicht mehr Richtung Rielingshausen erweitern zu wollen – wozu das Unternehmen heute allerdings sage, dass diese Darstellung „überspitzt“ sei, erklärte Ortsvorsteher Jens Knittel.

So oder so: Ob der Appell gefruchtet hat, wird sich am 28. Juli zeigen. Und natürlich habe „die Regionalversammlung immer auch die Freiheit, auf eine Eröffnung des Verfahrens zu verzichten“, erklärt VRS-Planungsdirektor Kiwitt.