Rebecca und Alan Woods haben den Schillerhof seit Anfang 2019 betrieben. Foto: Sandra

Irisch-deutsches Betreiberpaar sagt dem Marbacher Traditionshaus ade. Nachfolger werden gesucht.

Marbach - Irish Stew, hausgeräucherter Lachs, frisch gezapftes Guinness . . . darauf werden die Marbacher künftig verzichten müssen. Der Schillerhof hat seine Pforten geschlossen. Für das Betreiber-Ehepaar Rebecca und Alan Woods ist damit ein Traum geplatzt. Der Verpächter Ernst Morlock ist auf der Suche nach Nachfolgern.

Im Januar 2019 übernahmen Rebecca Widmayer, die aus der Region stammt und ihr Mann Alan Woods ihr Restaurant in der Marbacher Altstadt. Zuvor lebten die beiden in Irland, der Heimat des Ehemannes. Auf der Speisekarte standen deutsche und irische Spezialitäten. Das Konzept kam zwar langsam, aber offenbar an. Nach einem guten Jahr waren die beiden voller Vorfreude, Hochzeitsgesellschaften und Gruppen hatten sich angekündigt. „Jetzt haben wir es geschafft, jetzt geht es aufwärts“, dachten sich die beiden.

Doch dann kam der erste Lockdown, es folgte eine kurze Sommersaison mit eher wenigen Touristen. Und schließlich seit dem 1. November die zweite Schließung der Restaurants. Die Woods‘ boten hausgebackenes Brot, Räucherlachs und Co. to go, auch ein Weihnachts- und ein Silvestermenü waren im Angebot. Letztlich reifte aber der Entschluss, „dass es für uns als junge Familie nicht möglich ist, so weiterzumachen“, sagt Rebecca Woods. „Die Zukunft ist für uns zu ungewiss, das Risiko zu hoch.“ „Schweren Herzens“ haben sie sich deshalb entschieden, den Schillerhof wieder abzugeben. Das Gewerbe ist abgegeben, die Homepage und die Telefonnummer stillgelegt, der Schlüssel inzwischen an den Verpächter übergeben. „Ich wünsche mir, dass er schnell jemanden für den Schillerhof findet“, so Rebecca Woods.

Dass das nicht ganz einfach wird, ist Ernst Morlock bewusst. „Wir haben einen Immobilienmakler beauftragt, der sich im Gastro-Bereich auskennt.“ Die Corona-Pandemie und die anstehende Baustelle in der Fußgängerzone machen es aber nicht einfacher, so Morlock. „Aber die Hoffnung ist da.“

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