Lockt ein so herrlicher See mit Blick auf die Berge, steigt selbst die Radbande für eine kleine Pause von ihren Rädern. Foto: Radbande Murr

Die Radbande ist gemeinsam von Murr aus zum Schloss Neuschwanstein geradelt.

Murr
Kennen Sie die Radbande aus Murr? Wenn nicht – kein Problem: Wir sind ein „lockerer“ Zusammenschluss von Radbegeisterten, wohnen in und um Murr und haben mindestens ein gemeinsames Interesse: radfahren. Herren wie Damen treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Ausfahrten ins Umland vom Bottwartal.

So entstand die Idee, mal etwas Größeres zu unternehmen, ein verlängertes Wochenende vielleicht, und mitkommen können alle, die ambitioniert radfahren wollen (keine E-Bikes – sind ja keine Fahrräder). Das Orga-Team, bestehend aus Adi, Lutz und Katrin, planten die Tour, und so traf man sich im Juni in Murr auf dem Parkplatz der Lindenschule in Murr. 35 Jungs und Mädels zwischen 20 und über 60 (genaue Altersangaben werden nicht veröffentlicht) wollten mitmachen. Jeder fährt sein Tempo bis Ulm, das Ziel des ersten Tages auf Trekking-, Mountain- oder Rennrad. Am elegantesten fährt man mit einem Fahrradnavigationsgerät, die Streckenführung wurde vorher vom Orga-Team per gpx-Track an die Teilnehmer verschickt. Diese Tracks lädt man sich dann auf sein Navi und schon steht einem die genaue Route zur Verfügung.

Um 9 Uhr ging es gemeinsam los in großer Gruppe Richtung Murrhardt. Etwas über sieben Stunden waren für die 134 Kilometer bis Ulm veranschlagt, also mit einem Schnitt unter 20 Stundenkilometern. Eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit – wenn da nicht die 1400 Höhenmeter wären. So zog sich das Feld langsam auseinander und es bildeten sich kleinere Gruppen, die dann bis zum ersten Tagesziel zusammenblieben. Spätestens hinter Murrhardt beim Aufstieg in den Schwäbischen Wald wurde klar, wer gut und wer nicht so gut vorbereitet war – aber alles kein Problem, denn ein Grundsatz gilt immer bei uns: Jeder in seinem Tempo! So ging es aufwärts in den Schwäbischen Wald, harmonisch aber schwitzend über Kirchenkirnberg, Birkenlohe und Ruppertshofen.

Glücklicherweise hielt sich – zumindest vormittags – die Sonne etwas zurück und so kamen wir gut voran und erreichten die erste Verpflegungsstation (natürlich vom Orga-Team bestens vorbereitet). Kurze Pause mit Banane, Energieriegel und dem Auffüllen der Getränkeflaschen und schon hieß es aufsitzen in unserer kleinen Gruppe und weiter der Stadt Ulm entgegen. Ach ja, da waren ja noch Leonard, so ein „Jungspund“ in der Berufsausbildung. Der hatte am Samstag noch eine Klausur in Zuffenhausen zu schreiben. So konnte er „leider“ erst gegen 13 Uhr die Tour beginnen und fuhr die 135 Kilometer und weit über 1000 Höhenmeter von Zuffenhausen nach Ulm in viereinhalb Stunden. Damit er nicht so alleine fährt begleiteten ihn Rene und Chris. Teufelskerle! Gegen 17.30 Uhr erreichten wir alle unser Hotel im Zentrum von Ulm und ließen es uns beim gemeinsamen Abendessen gut gehen.

Der Sonntag führte uns in geplanten sechs Stunden über eine Entfernung von etwa 120 Kilometer über Krumbach, Weilbach und Kammlach nach Schongau. Das Wetter blieb trocken, die Sonne zeigte sich ab und zu, die Landstraßen und Radwege waren in einwandfreiem Zustand und wir plauderten ein wenig in Zweierreihe fahrend. Man könnte sagen: Urlaub pur!

Der Ärger mit den Autofahrern hielt sich in Grenzen. Viele dieser Verkehrspartner wissen halt nicht, dass man bei Radgruppen über 15 Teilnehmern nach der StVO (§27) als Verband gilt und dadurch auch in Zweierreihen fahren darf.

Am dritten und letzten Tag waren nur noch knapp 50 Kilometer von Schongau nach Neuschwanstein und weiter nach Füssen zu bewältigen. Auch an diesem Tag setzte sich die angenehme und entspannte Reise fort. Keine Unfälle, keine größeren Pannen, für die kleinen Prinzen und Prinzessinnen unter uns noch der krönende Abschluss mit dem Schloss Neuschwanstein. Eine Super-Tour! Vielen Dank dem Orga-Team Katrin, Adi und Lutz!