Seine Dienste kann man in vielen verschiedenen Bereichen anbieten – etwa für die Weinlese. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Bei der Mitmacha(u)ktion sind alle Bürger Großbottwars gefragt, sich kreativ einzubringen. Der Erlös fließt in die örtliche Sozialarbeit.

Großbottwar - Dass die Harzberghalle einmal vielseitig verwendbar sein wird, spielte bei der Planung eine große Rolle. Dass das Gebäude sich ein halbes Jahr nach der offiziellen Einweihung aber in ein Auktionshaus verwandeln wird, damit rechnete wohl niemand. Und doch ist es so: Am 11. Februar kann bei einer Abendveranstaltung kräftig geboten werden – für den guten Zweck.

Die Idee zur „Mitmacha(u)ktion“ für jedermann kommt von der evangelischen Kirchengemeinde in der Stadt, deren Mitglieder sich überlegt hatten, wie die Posten des Gemeindediakons und der Jugendreferentin langfristig gehalten werden können. Beide Stellen sind spendenfinanziert und erfordern teils den Griff in die Rücklage. Dabei stieß man auf die Idee einer unterhaltsamen Auktion. Jeder Bürger hat dabei die Möglichkeit, seine Fähigkeiten oder Dienste anzubieten – die im Februar zugunsten der beiden hauptamtlichen Stellen versteigert werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es kann um einen Hilfseinsatz in den Weinbergen, das Backen eines Sonntagskuchens, das Unterhalten beim Kindergeburtstag, eine geführte Radtour oder Hilfe bei der Garten- oder Grabpflege gehen.

Aktion soll die Menschen zusammenbringen

„Wir sehen nicht nur den Mitmachgedanken, sondern auch, dass der hoffentlich heitere Abend und die Aktionen die Menschen zusammenbringen – gerade nach Corona“, sagt Pfarrer Friedemann Kuttler. Da die Gemeinde sehr aktiv sei, traue man sich zu, so etwas auf die Beine zu stellen. Mit Prominenten aus der Stadt, die ebenfalls etwas anbieten, wird die Auktion bald zusätzlich beworben. Auch Bürgermeister Ralf Zimmermann sagte zu – in welcher Form, ist noch eine Überraschung. Bis zu 70 Aktionen können bis zur ersten Januarwoche angemeldet werden. „Wir haben die Grenze gesetzt, um an dem Abend durchzukommen“, so Kuttler.

Je größer die Resonanz, desto einfacher kann die Gemeinde später die Stellen finanzieren. Deren Bedeutung ist groß: Jugendreferentin Maria-Elaine Seeberger ist für die gesamte Jugendarbeit zuständig, ob das die Mitarbeiterbetreuung oder die Koordination und das Anleiten von Gruppen ist. Sie organisiert die KinderBibelWoche oder auch eine Freizeit für junge Erwachsene. „Sie war auch während Corona eine wichtige Ansprechperson für die Kinder und Jugendlichen. Die Bindung ist eng, das Vertrauen groß“, sagt Kuttler, der erläutert, dass es ohne Jugendreferentin weniger Angebote geben würde.

Die beiden Stellen haben eine wichtige Bedeutung

Der Gemeindediakon Holger Hessenauer treibt derweil die Inklusion voran, baut Barrieren ab – und nicht nur bauliche. „Er wirft ein Auge darauf, was es braucht, damit sich die Menschen in der Gemeinde wohlfühlen.“ Außerdem bringt er sich in der Seniorenarbeit ein und berät bei der Diakonie zum Thema Pflege. Er wirkt auch bei der Hospizgruppe Oberes Bottwartal mit, deren Ehrenamtliche er schulte und deren Einsätze er koordiniert. Sowohl Jugendreferentin als auch Diakon sind also nicht nur für die Gemeinde tätig, sondern für alle Bürger der Stadt.

Die Anmeldung ist schriftlich direkt bei der Kirchengemeinde möglich oder auf: www.kirche-grossbottwar.de/mitmachauktion