Das Gelände rund um die alten Tennisplätze soll zum Freizeitgebiet werden. Foto: Werner Kuhnle

Eine Pumptrackanlage, eine Kletteranlage oder nur Chill-Ecken: MAG und die Stadt wollen wissen, was die Großbottwarer sich wünschen.

Vom brachliegenden Gelände zum Freizeitgebiet: In Großbottwar will man das Gelände rund um die brachliegenden Tennisplätze neu erfinden. Vorgesehen ist so etwas wie ein Bürgerpark, der den Spielplatz Stadt am Bach umschließt und an der einen Seite an die Kleine Bottwar, auf der anderen an den Parkplatz von Croco Island heranreicht. Doch wie?

Bereits 2019 wurde eine Planung für das Gebiet vorgestellt

Das ist die Frage, die sich der Gemeinderat seit dem Jahr 2019 stellt. Bereits damals hatte die Steinheimer Landschaftsarchitektin Regina Traub eine Planung für das Gebiet vorgestellt. Danach wurde es aber aus vielerlei Gründen wieder ruhig um das Projekt. Jetzt soll es neuen Aufschwung erfahren – und zwar mithilfe der Bürger. An diesem Donnerstag startet eine groß angelegte Bürgerbefragung des Vereins Miteinander Attraktives Großbottwar (MAG), durch die sich herauskristallisieren soll, welche Projekte von den Einwohnern präferiert werden. Wunsch aller Beteiligten ist es, ein erstes Projekt dann bereits im Sommer des kommenden Jahres einweihen zu können.

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Der damalige Entwurf von Regina Traub umfasste einen riesigen Strauß an Ideen – von einem Grillplatz, einem Kneippbecken, gespannten Slacklines über ein Basketball- und ein Beachvolleyballfeld bis hin zu einer Kletterwand, einem Trampolinparcours und einer Pumptrack-Anlage. Auch ein Sandspielplatz für Kinder, ein Entspannungsbereich mit Liegestühlen sowie ein großflächiger Insektengarten waren aufgeführt. „Das Ganze umzusetzen, wäre aber viel zu teuer. Wir reden da von einem Betrag von 400 000 Euro aufwärts“, berichtet Bürgermeister Ralf Zimmermann. Deshalb wollte man sich noch einmal Gedanken machen. Wie jeder weiß, kam dann aber Corona, und ein Freizeitgebiet hatte erstmal nicht höchste Priorität. „Unser Plan war, das Projekt nach Corona wieder anzugehen“, so der Rathauschef. Doch dann trat die MAG aufs Parkett.

Im Dezember 2021 ist eine Projektgruppe gegründet worden

„Wir haben uns gefragt, warum man nicht mal mit einem Projekt anfangen kann. Und da dachten wir uns, wir fragen mal die Bürger, mit welchem“, erklärt Monika Bakele-Roß, Projektgruppenleiterin des neu benannten Freizeitgebiets Stadt am Bach. Der Verein ging auf die Stadt zu, stellte seine Idee im Verwaltungsausschuss vor und bekam das Okay. Daraufhin wurde im Dezember 2021 eine Projektgruppe – bestehend aus MAG-Mitgliedern und den drei Stadträten Marlene Gerstberger (SPD), Robert Wien (FW) und Benjamin Traa (CDU)– gegründet. Erarbeitet wurde eine Bürgerumfrage, die von der MAG durchgeführt sowie finanziert wird und an diesem Donnerstag startet.

Bei der Umfrage gibt es auch etwas zu gewinnen

Im Mittelpunkt der Umfrage steht: Was wünschen sich die Bürger wirklich in diesem Gebiet? „Vielleicht kommt ja etwas raus, das wir gar nicht auf dem Schirm hatten“, sagt Bürgermeister Ralf Zimmermann und fügt an: „Das ist ein spannender Prozess, denn wir haben noch kein konkretes Ziel für diese Fläche definiert.“ Die Umfrage beinhaltet 21  Fragen und regt auch dazu an, seine Wünsche zu konkretisieren. Auch wird die Frage danach gestellt, ob man sich vorstellen könnte, sich bei der Realisierung der Projekte zu beteiligen. Vorschläge einiger Projekte sind in Preiskategorien gegliedert. Zu guter Letzt gibt es auch noch etwas zu gewinnen unter allen Teilnehmern – und zwar Einkaufsgutscheine für Geschäfte in Großbottwar. Mitmachen können alle Bürger, die in Großbottwar oder einem der Teilorte wohnen. „Wichtig ist uns, dass auch Kinder und Jugendliche mitmachen, denn es geht auch darum, dass alle Altersgruppen einbezogen werden“, so Bakele-Roß.

Nach den Sommerferien liegt eine detaillierte Auswertung vor

Eine erste allgemeine Auswertung der Umfrage soll noch vor den Sommerferien erfolgen, eine detaillierte nach den Ferien. Diese Ergebnisse sollen dann als Grundlage für eine Entscheidung im Gemeinderat dienen. Eingestellt in diesem und im kommenden Haushaltsjahr zur Umsetzung einzelner Projekte des neuen Freizeitgebiets sind zusammen 150 000 Euro. Wunsch wäre es, bereits im Sommer etwas vorstellen zu können. Es ist nicht das erste Mal, dass die Stadt Großbottwar ihre Bürger in Entscheidungen mit einbindet. So gab es unter anderem einen Namenswettbewerb für die Harzberghalle sowie eine Projektgruppe für den Spielplatz Nelkenstraße. „Das jetzt ist aber etwas ganz anderes, denn wir wollen das Gelände wirklich mit den Bürgern und nach deren Wünschen gestalten“, sagt Ralf Zimmermann. Für Monika Bakele-Roß ist es ein tolles Zeichen, um zu zeigen: „Es geht wieder aufwärts. Wir machen gemeinsam weiter.“ Deshalb hofft sie auf rege Teilnahme und viele tolle Freizeit-Vorschläge.

Die Umfrage findet man ab Donnerstag, 28. April, und bis zum 3. Juli unter folgendem Link: www.kommune-gestalten.de/grossbottwar. Zudem wird die Umfrage im Rathaus und in der Stadtbücherei in Papierform ausliegen.