Wenn die Maßnahme umgesetzt ist gibt es nur noch Einzelzimmer. Foto: Archiv (Raubold)

Insgesamt werden dadurch 17 Einzelzimmer geschaffen. Die Stadt investiert rund 400 000 Euro.

Marbach - Das Seniorenstift Schillerhöhe wird erweitert. Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend den Baubeschluss gefasst. Im ersten Halbjahr 2021 soll mit dem Bau begonnen werden, die Fertigstellung ist ein Jahr später vorgesehen. Insgesamt werden 16 Einzelzimmer neu gebaut, darüber hinaus wird ein weiteres Einzelzimmer im Bestand geschaffen, indem ein Nebenraum umgewandelt wird. Hintergrund des Umbaus ist die Vorgabe des Gesetzgebers, bis 2019 im stationären Pflegebereich alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umzuwandeln.

Nachdem im Seniorenstift nicht alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden können, hat die Heimaufsicht eine Ausnahmegenehmigung im Hinblick auf die geplanten Baumaßnahmen ausgesprochen. „Allerdings müssen die Baumaßnahmen zügig umgesetzt werden. Die Zeit drängt“, betonte Bürgermeister Jan Trost.

Die Baugenehmigung liegt seit Februar 2019 vor. Zum damaligen Zeitpunkt ging Architekt Matthias Weccard in einer ersten Kostenschätzung von rund 3,2 Millionen Euro Gesamtkosten aus. Jetzt liegt eine Kostenberechnung vor, und die beläuft sich auf 3,8 Millionen Euro. Sie teilt sich in Kosten für die Erweiterung in Höhe von 2,78 Millionen Euro und für Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen mit rund einer Million Euro auf. In den Kosten ist ein Zuschlag für zu erwartende Baukostensteigerungen von 181 000 Euro enthalten. An der Stadt blieben davon knapp 400 000 Euro hängen.

Vom Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) werden für den Bau von neuen Pflegeplätzen maximal Baukosten von 150 000 Euro pro Platz als anrechnungsfähig beziehungsweise sozialhilfefähig angesehen, die über den Investitionskostenanteil im Pflegesatz refinanziert werden können. Nachdem durch die Erweiterung 16 neue Pflegeplätze geschaffen werden sollen, würde dies Kosten von 2,4  Millionen Euro abdecken. Eine endgültige Aussage über den städtischen Eigenanteil ist allerdings erst nach Vorlage der Baukostenabrechnung in zwei bis drei Jahren möglich. Die Kosten für Modernisierungsmaßnahmen und Instandhaltungsmaßnahmen im Bestand sind grundsätzlich voll über den Pflegesatz refinanzierungsfähig.

Die Stadt Marbach sei, was Pflegeplätze angehe, unterversorgt, so Trost. Durch den Bau des Heimes in Rielingshausen und wenn ein neues kleines Pflegeheim der Evangelischen Heimstiftung beim Gesundheitscampus entstehe, entschärfe sich die Situation.