Die Polizei ist mit der Kriminalstatistik für Oberstenfeld zufrieden. Foto: Archiv (dpa/Marius Becker)

2021 wurden in Oberstenfeld unter anderem zwei Drogendealer festgenommen. Seitdem ist es auch im Stiftsgarten wieder ruhiger.

Absolut zufrieden kann man wohl in Oberstenfeld mit der Entwicklung der Kriminalitätszahlen sein. Das wurde deutlich, als Fabian Strasser, der Leiter des Polizeipostens in Großbottwar, sowie sein Kollege Andreas Mistele, stellvertretender Leiter des Polizeireviers Marbach, die Zahlen aus dem Jahr 2021 in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellten.

Geknackter Encro-Chat hat Auswirkungen

Auffällig war dabei jedoch eines: Es gab einen enormen Anstieg im Bereich der Sexualdelikte. Wurden im Jahr 2020 gerade mal vier Straftaten in diesem Bereich vermerkt, so waren es im vergangenen Jahr zwölf. „Das kann man aber ganz einfach erklären. Es handelt sich hier nicht um Vergewaltigungen oder ähnliches, sondern zum Teil um die Verbreitung kinderpornografischer Schriften“, so Strasser. Dass diesbezüglich jetzt mehr aufgedeckt werde, „hat damit zu tun, dass in den USA ein Encro-Chat geknackt wurde und zahlreiche Ermittlungsergebnisse auch nach Deutschland gemeldet wurden. Und auch bei Facebook und Dropbox läuft die Nachverfolgung erst seit 2020.“

Im Stiftsgarten ist Ruhe eingekehrt

Ähnlich sehe die Lage im Bereich der Rauschgiftdelikte auch. Auch hier gebe es einen Anstieg an Straftaten – „diese kann man auf Ermittlungserfolge zurückführen“, sagte Strasser. So seien unter anderem zwei Drogendealer festgenommen worden. Deren Festnahme hätte auch zur Folge, dass es im Stiftsgarten, in dem es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Ruhestörungen und Ärger gekommen war, ruhig geworden ist. „Es gibt keine Beschwerden mehr“, machte auch Bürgermeister Markus Kleemann klar. Fabian Strasser unterstrich dies: „Es gab dort 2021 absolut nichts Nennenswertes. Das hat sicher auch damit zu tun, dass einer der festgenommenen Drogendealer sich dort immer aufgehalten hat.“

Unfallfluchten bleiben ein Ärgernis

Verwunderlich sei, dass 2021 deutlich mehr Sachbeschädigungen gemeldet worden sind – 24 im vergangenen Jahr, im Vergleich zu elf in 2020. „Ein Viertel der Taten geht jedoch alleine auf eine Familie zurück, die sich bekriegt“, so Strasser, der damit für ein Schmunzeln im Saal sorgte. Erfreulich sei indes, dass die Zahl der Verkehrsunfälle zurückgegangen seien. „Das ist klar darauf zurückzuführen, dass viele im Home Office und weniger Autos unterwegs waren.“

Die meisten der gemeldeten Unfälle seien direkt in Oberstenfeld passiert, ein paar aber auch auf der L 1117 in Richtung Kurzach. Insgesamt hatte es dabei 15 Leichtverletzte gegeben, „zum Glück keine Schwerverletzten“, erklärte Strasser. Ärgerlich: „Bei den insgesamt 250 Unfällen hatten wir es 32 Mal mit Unfallfluchten zu tun. Damit haben wir extrem viel zu kämpfen.“

Unfälle mit Fahrrädern habe man in Oberstenfeld kaum vermerkt. „Da gab es wirklich extrem wenige“, sagte Strasser.

Alles in allem könne man mit der Statistik aus 2021 zufrieden sein. Die Anstiege der Zahlen seien allesamt auf Ermittlungserfolge zurückzuführen, ansonsten sei es relativ ruhig im Ort. Das nahmen alle Gemeinderäte gerne zur Kenntnis.