Auch der Helikopter konnte die Unbekannten nicht aufspüren. Foto: Karsten Schmalz/ Foto:  

Ein Helikopter hat am Sonntagabend rund um den Marbacher Bahnhof nicht nach Schwerverbrechern gesucht. Mehrere Züge hatten wegen der Sperrung Verspätung.

Ein Großaufgebot der Bundes- und Landespolizei hat am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr am Marbacher Bahnhof nach zwei unbekannten Personen gesucht. Zeugen hatten gemeldet, so die Bundespolizei, dass zwei Graffitisprayer auf den Gleisen unterwegs seien und dort abgestellte Züge mit Farbe besprühten. Sogar einen Helikopter hat die Bundespolizei zur Suche der beiden Personen rund um den Bahnhof eingesetzt, konnte die Verdächtigen am Sonntagabend aber dennoch nicht finden, teilte die Pressestelle der Bundespolizei am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Am Tag nach dem nächtlichen Einsatz ist klar, dass die beiden Täter auf frischer Tat ertappt worden waren. Sie waren von Zeugen dabei beobachtet worden, so die Polizei, wie sie im Gleisbereich des Bahnhofs Marbach eine stehende S-Bahn mit Farbe besprüht hatten.

Sperrung auch zum Schutz der Unbekannten

„Wir haben den Bahnhof sofort gesperrt, als die Meldung einging“, informiert Denis Sobek von der Pressestelle der Bundespolizei in Stuttgart gestern. Zum einen zum Schutz der Unbekannten, zum anderen zum Schutz von Leib und Leben der Polizeibeamten, die auf der Suche nach den unbekannten Sprühern waren. Denn ein herannahender Zug werde oft zu spät oder gar nicht wahrgenommen und habe zudem einen bis zu mehreren hundert Meter langen Bremsweg, informiert der Pressesprecher der Bundespolizei, die für Einsätze auf Bahnhöfen im Land zuständig ist.

Reisende mussten am Sonntagabend wegen des Einsatzes zwischen 21.36 Uhr und 23 Uhr Verspätungen ihrer S-Bahnen in Kauf nehmen. Insgesamt seien von den Verspätungen drei Züge betroffen gewesen, so Denis Sobek weiter. Eine Lautsprecherdurchsage hatte die Fahrgäste informiert, dass die Gleise wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt seien.

Zwei dunkel gekleidete Männer

Gegen die beiden bislang unbekannten Täter ermittelt nun die Bundespolizei wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, teilt Denis Sobek mit. Die beiden Sprüher waren vermutlich männlich, so die Polizei weiter. Sie seien zum Zeitpunkt der Tat dunkel gekleidet gewesen. Der Einsatz der Bundespolizei mit einem Helikopter hat in Marbach viele Anwohner aufgeschreckt. Der Heli war über dem Bahnhofsgelände und in der näheren Umgebung über dem Marbacher Wohngebiet Kirchenweinberg auf der Suche nach den Männern immer wieder gekreist. Dessen Einsatz sei besonders dann sinnvoll, wenn die Lichtverhältnisse nicht mehr so gut seien, erklärt der Polizist. Aus der Luft könne sich die Polizei schnell ein Bild der Lage machen. „Oft haben wir damit einen schnellen Erfolg“, so Sobek weiter.

An diesem Abend waren auch Polizeibeamte zu Fuß mit Taschenlampen und sogar einem Polizeihund rund um den Sprühort im Einsatz. Auch Polizeibeamte der Landespolizei waren an der Suche nach den beiden Tätern im Einsatz.