Bei bestem Wetter ist es in diesem Jahr auf die Strecken gegangen. Foto: avanti

Beim 17. Süwag-Lauf wird mit 599 Startern die Bestzahl aus dem Jahr 2011 weit überboten.

Strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen von bis zu 18 Grad haben dem diesjährigen Süwag-Lauf in Pleidelsheim einen neuen Teilnehmerrekord beschert. Dank zahlreicher kurzfristiger Anmeldungen am Samstag konnten sich die Gemeinde Pleidelsheim und der GSV als Veranstalter über 599 Starter freuen. „Allein im Hauptlauf hatten wir mit 491 Sportlern ein größeres Teilnehmerfeld als mit den 303 insgesamt im vergangenen Jahr“, freute sich Moderator Uwe Luckscheiter. Die bisherige Bestzahl mit 507 Läufern stammte aus 2011.

Der neue Rekord fiel just in jenes Jahr, in dem Pleidelsheims Bürgermeister Ralf Trettner zum ersten Mal weder selbst unter den Läufern war noch den Startschuss gab. „Er ist auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik. Aber das sei ihm von Herzen gegönnt, er hat uns dafür das gute Wetter geschickt“, sagte Catalina Eger aus dem Pleidelsheimer Rathaus. Den Startschuss gab in diesem Jahr Heiko Brosi, der Filialdirektor der Oberstenfelder Filiale der Kreissparkasse Ludwigsburg, zu der auch Pleidelsheim gehört. Mit „Ok Pleidelsheim, macht euch auf die Reise“ schickten Brosi und Luckscheiter den Pulk der Läufer pünktlich um 15 Uhr auf die Strecke.

Sieger über die zehn Kilometer wurde Jeffrey Balsano vom SV Stuttgarter Kickers in 33:59 Minuten vor Francesco Ballistreri (TV Zell am Neckar), der 34:36 Minuten benötigte. Beide hatten sich relativ schnell vom Feld abgesetzt, nach der ersten Runde passierten sie zusammen die Start- und Ziellinie. Bei Kilometer sieben gelang es Balsano, sich von seinem Konkurrenten abzusetzen. „Ich habe das Tempo gesteigert und gemerkt, dass er zurückfällt“, sagte der Sieger, der in Pleidelsheim nur 27 Sekunden über seiner Bestzeit blieb. Erst seit einem Jahr konzentriert sich Balsano, dessen Saisonhöhepunkt die Deutschen Meisterschaften in der Altersklasse U20 sind, ganz auf die Leichtathletik, zuvor hatte er bei den Kickers Fußball gespielt.

Dass Ballistreri drei Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen musste, hatte seinen Grund: „Meine Nase war total zu, am Dienstag und Mittwoch lag ich noch krank im Bett“, erläuterte der Zweitplatzierte, der dem Sieger Respekt zollte: „Er hat im Rennen gut Druck gemacht.“ Der Läufer vom TV Zell am Neckar startet als nächstes beim Trollinger-Halbmarathon in Heilbronn und bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Freiburg.

Prominentester Starter im Herrenfeld war der Oberstenfelder Ultraläufer Michael Sommer, der in 37:27 Minuten auf Rang acht kam. „Ich habe mich ganz kurzentschlossen noch heute angemeldet, als ich gesehen habe, wie gut das Wetter wird“, erklärte er. Er brauche den Wettkampf als Laufanreiz. In diesem Jahr war er bisher nur beim 50 Kilometer-Ultramarathon in Rodgau im Januar am Start gewesen.

Schnellste Frau über die Zehn-Kilometer-Distanz war Isabel Leibfried (TherapieReha Bottwartal) in 37:03 Minuten. Obwohl sie mehr als fünfeinhalb Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Alina Würth (Kieferorthopädie Dr. Fuchs Ludwigsburg) hatte, war Leibfried mit ihrer Zeit nicht zufrieden: „Normalerweise bin ich eine Minute schneller. Aber ich bin mitten im Training für die Marathons in Freiburg und Düsseldorf“, erklärte sie.

Über die fünf Kilometer setzte sich Sina Würth (Team Silla Hopp) in 20:52 Minuten mit deutlichem Abstand vor Nicole Föll (Kleinaspach) durch, die 22:31 Minuten benötigte. Bei den Männern war auf dieser Distanz Jonathan Koch vom TSV Neustadt in 17:56 Minuten der Schnellste. Im Ziel lag er allerdings nur vier Sekunden vor Florian Lechermann (Autohaus Weller), der exakt 18 Minuten lief. „Kurz vor dem Ziel hat er mich abgefangen“, sagte der Zweitplatzierte.

Unangetastet blieben wegen der warmen Temperaturen die Streckenrekorde beim Pleidelsheimer Süwag-Lauf. Bei den Herren hält diesen seit 2009 der Tunesier Mehdi Khefli mit 32:15 Minuten, bei den Frauen stellte Anja Schnabel im Jahr 2014 die bis heute gültige Bestmarke mit 34:36 Minuten auf. Aber nach dem neuen Teilnehmerrekord muss es für die Organisatoren des Süwag-Laufs ja noch einen Anreiz für die 18. Auflage im kommenden Jahr geben.