Tolunay Aydin spielt nachlängerer Fußballpause jetzt für den GSV. Foto: Archiv (Dömötör)

Mit einem halben Dutzend Spielern hat sich A-Ligist GSV Pleidelsheim in der Winterpause verstärkt.

Pleidelsheim - Mit gleich sechs Neuzugängen geht der GSV Pleidelsheim in die zweite Saisonhälfte der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr. „Der Konkurrenzkampf ist jetzt groß“, freut sich Roberto Raimondo, der Trainer des Tabellenfünften. Mit dieser Platzierung kann sich Raimondo, der im Winter dem Verein schon für die kommende Saison zugesagt hat, durchaus anfreunden. „Angesichts der Umstände bin ich sehr zufrieden. Zu Hause sind wir noch ungeschlagen und haben insgesamt nur drei Niederlagen kassiert, aber für die Bezirksliga reicht das noch nicht“, resümiert er die Hinrunde. Die vom Coach genannten „Umstände“ – das hieß in den vergangenen Monaten beim GSV vor allem anderen: Kreuzbandrisse und ähnlich schwere Verletzungen. Gleich vier zentrale Korsettstangen der Mannschaft erwischte es im Kalenderjahr 2018: Die beiden zentralen Innenverteidiger Robin Fausel und Giovanni Cardinale, den torgefährlichen Sascha Ebert und zuletzt dann noch Topangreifer Aaron Hachmann.

Da auch Kapitän Markus Tränkle zwischenzeitlich ausfiel, mussten im Herbst andere in die Bresche springen. Maximilian Singer etwa, dem sein Trainer eine „gute Entwicklung“ bescheinigt, der nicht nur wegen seines Jahrhunderttors gegen den TSV 1899 Benningen als Keeper zur Fixgröße gewordene Manuel Michler, oder der erst 18-jährige Hüseyin Aydin, der als Sechser die positive Überraschung in derGSV-Hinrunde war. „Er ist kaum noch aus der Mannschaft wegzudenken, denn er ist sehr ballsicher und übernimmt Verantwortung“, schwärmt Raimondo.

Auf die vielen Ausfälle, zu denen inzwischen auch Keke Dungs hinzugekommen ist, hat man im Winter jedoch reagiert und sich auf breiter Front verstärkt. Gleich ein halbes Dutzend Neuzugänge konnte Raimondo zum Trainingsauftakt begrüßen. „Bei einigen haben wir uns aktiv um sie bemüht, andere sind uns quasi zugeflogen“, berichtet der Coach und freut sich über nun deutlich mehr personelle Alternativen. Fest eingeplant im Abwehrzentrum ist künftig der erfahrene Dominic Booch (30), der vom SV Kornwestheim II kam. „Er war früher schon jahrelang mein Spieler und ist als großgewachsener Innenverteidiger dafür prädestiniert, den Ausfall Cardinales zu kompensieren“, erzählt Raimondo. Sogar Landesligaerfahrung bringt aus seiner Kornwestheimer Zeit der noch deutlich jüngere Tolunay Aydin mit. „Er war mein Wunschspieler als Zehner. Er ist ein Techniker und kann ein Spiel machen, hat aber zuletzt eineinhalb Jahre pausiert“, erklärt der GSV-Trainer und betont, dass Aydin trotz der Auszeit „relativ gut im Saft“ stehe. Gute Stammplatzchancen sollte zudem auch Antonio Coppola haben. Der 30-jährige Angreifer kam vom TSV Asperg. „Ein klassischer Mittelstürmer: Zuverlässig, erfahren und ein echter Knipser“, charakterisiert ihn Roberto Raimondo und traut Coppola zu, dass er Hachmanns Rolle übernehmen kann.

Komplettiert wird die Liste der Neuen von Lars Siemens (SV Kornwestheim II, rechte Außenbahn), dem nach Pleidelsheim gezogenen Marco Carozzo (Spfr. Lauffen, defensives Mittelfeld) und Can Karatas (TSV Grünbühl, Außenbahn offensiv). Zudem winkt Verstärkung aus dem Lazarett, denn zumindest Robin Fausel und Sascha Ebert haben wieder das Training aufgenommen. „Die Neuen sind alle schon gut integriert, der Konkurrenzkampf ist größer und wir haben jetzt mehr Variationsmöglichkeiten, auch was die Spielweise angeht“, freut sich Raimondo und verbreitet vorsichtigen Optimismus.

Vier Zähler beträgt der Rückstand auf den zweitplatzierten TSV Affalterbach, doch was das angeht, bremst der Coach im immer noch Bezirksliga-verwöhntenGSV-Umfeld die Erwartungen: „Wir dürfen nicht nur nach oben schielen. So groß ist der Abstand nach unten nicht“, warnt er und gibt lediglich eine „gute Rückrunde“ als Ziel vor. „Unser Manko war bislang häufig die Chancenverwertung. Da hoffe ich nun auf Coppola“, benennt er einen zentralen Schwachpunkt, denn sein Team hat deutlich weniger Tore erzielt als die Konkurrenz aus dem oberen Tabellendrittel.

Schlagen die Neuzugänge auf Anhieb ein, wirkt der GSV jedoch keineswegs chancenlos im Rennen hinter Spitzenreiter AKV Ludwigsburg (Raimondo: „Die holt keiner mehr ein!“). Pluspunkt könnte sein, dass die Pleidelsheimer ein wenig unter dem Radar fliegen, da sie kaum einer der Konkurrenten so richtig auf dem Schirm hat. Schon der Auftakt am 10. März, wenn man gleich beim Lokalrivalen und Tabellennachbarn FV Ingersheim gastiert, hat es für den GSV aber in sich.