Angelo de Capua hat zwei der drei Benninger Tore erzielt. Foto: avanti

Der GSV Pleidelsheim verliert nach zwei Torwartpatzern in der zweiten Halbzeit zum Auftakt der neuen Kreisliga-Saison mit 1:3 (1:1) gegen den TSV 1899 Benningen.

Pleidelsheim - Was für ein Auftakt in die neue Kreisliga A1-Saison. Ein direktes Freistoßtor, ein Latten- und ein Pfostenknaller sowie zwei Slapstick-Tore – die Partie zwischen dem GSV Pleidelsheim und dem TSV 1899 Benningen auf dem Pleidelsheimer Rasenplatz hat am Sonntagmittag bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad einiges bereitgehalten für die Zuschauer. Und das, obwohl die Partie gar nicht mal hochklassig war. „Das war ein ganz schön umkämpftes Spiel, kein schönes. Und dazu noch ein hartes, es hat ziemlich oft gescheppert“, resümierte Benningens Trainer Thomas Lembeck nach den 90 Minuten. Sein Gegenüber Roberto Raimondo meinte: „Die Partie heute haben wir verschenkt.“ Dieser Aussage hätte am Sonntag wohl keiner widersprochen – vor allem nicht Pleidelsheims Keeper Manuel Michler, der quasi der Pechvogel des Tages war.

Denn in der zweiten Halbzeit kassierte er gleich zwei Mal wahre Slapstick-Tore. Erst schätzte er einen Schuss von Benningens Stürmer Patrick Flamm falsch ein. Er dachte wohl, der Ball gehe knapp am Tor vorbei und ließ die Hände weg. Stattdessen knallte Flamms Schuss noch an den Pfosten, von dort aus an den Keeper und von diesem direkt ins Tor. Es war das 2:1 für die Gäste (72.). Danach kam Michler dann noch auf die blöde Idee, im Strafraum ins Zweikampfduell mit Benningens zweitem Stürmer Angelo de Capua zu gehen, anstatt den Ball einfach sicher aus der Gefahrenzone zu donnern. Gegen de Capua zog er nämlich den Kürzeren – der Benninger nahm dem Keeper den Ball ab und schob ihn zum entscheidenden 3:1 für den TSV ins leere Tor (88.). „Das waren zwei klare Torwartfehler, da braucht man nicht drumherum reden“, sagte GSV-Coach Roberto Raimonda, fügte aber an: „Er rettet uns sonst so viel, jetzt hat er eben mal zwei Fehler gemacht. Das passiert.“ Michler war nach der Partie untröstlich, blieb geknickt im Strafraum stehen, doch seine Teamkameraden versuchten ihn nach und nach aufzumuntern.

Zuvor hatten sie noch einmal alles hineingeworfen und wären fast sogar noch einmal auf 2:3 herangekommen. Ein Schuss von Patrick Sirch nach einem Diagonalpass knallte in der Nachspielzeit aber an den Pfosten anstatt ins Tor. Es war eine der wenigen Chancen, die die Pleidelsheimer in der Schlussphase hatten. Zuvor schienen sie oftmals stehend K.o. zu sein, sahen den Bällen nur noch hinterher und ließen die Gäste agieren. „Das verstehe ich nicht. Wir sind eigentlich recht fit“, meinte Raimondo, der wollte, „dass die Bälle nach vorne gespielt werden, aber das hat irgendwie nicht geklappt“. In der ersten Hälfte sah das noch anders aus – zumindest zu Beginn. Da egalisierten sich beide Mannschaften komplett. Den einzigen Unterschied machte ein direktes Freistoßtor von Robin Bender zum 1:0 (7.).

Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Benninger, die von vielen als Aufstiegsfavorit Nummer eins betitelt werden, dann immer besser. Das 1:1 schien nur eine Frage der Zeit zu sein – und fiel dann auch durch Angelo de Capua (45.). Patrick Flamm legte den Ball im Strafraum zurück und de Capua zog aus rund 15 Metern ab. „In dieser Phase hast du nur auf das 1:1 gewartet“, gab Roberto Raimondo zu. Thomas Lembeck meinte: „Wir hätten zur Pause sogar führen müssen bei so vielen Chancen wie wir hatten.“ Am Ende sah er den Sieg deshalb auch als verdient an. Raimondo resümierte: „Es war lange ausgeglichen, aber so ist es eben.“ GSV Pleidelsheim:
Michler – Cardinale, Fausel, K. Sirch – Bender (77. Hachmann), Tränkle (35. Singer), Weilguny, Strigaro, Schneider (46. H. Aydin) – P. Sirch, Bürgstein (46. T. Aydin). TSV 1899 Benningen:
Lechner – Hill, Lauer, Preuss, Kolder – Kaynar, Cappella, Ferrara (46. Schreckenberger),oka Heim – Flamm (93. Brielmann), de Capua (90. Dörfler).