Der langjährige Kapitän Patrick Pace will in der Rückrunde wieder für den GSV Pleidelsheim am Ball sein. Foto: Archiv (avanti)

Der GSV Pleidelsheim überwintert in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr auf dem Relegationsplatz.

Pleidlesheim - Als Tabellenzweiter überwintert der GSV Pleidelsheim in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr. Doch ganz so rund lief es in der Hinserie nicht. „Der Schein trügt etwas“, gesteht Trainer Roberto Raimundo angesichts der guten Platzierung. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz in der breit gefächerten und sehr engen Verfolgergruppe von Tabellenführer SV Pattonville hat der als einer der Topfavoriten in die Saison gegangene GSV bereits 17 Spiele absolviert. „Wenn die anderen ihre Nachholspiele ausgetragen haben, werden wir nicht mehr Zweiter sein“, gibt sich Raimondo keinen Illusionen hin, denn gleich sechs Teams können rechnerisch noch an seinem eigenen vorbeiziehen.

„Die Liga ist enorm ausgeglichen. Da entscheiden oft Nuancen. In der Mannschaft sieht man das realistisch, denn die Spieler wissen, wie stark die Staffel A1 ist. Im Verein sieht das etwas anders aus“, erzählt der Coach, der den immer noch gefühlten Bezirksligisten, der im Vorjahr erst in der Relegation die Rückkehr in die über lange Jahre angestammte Spielklasse verpasste, im Sommer übernommen hat. „Dass der sofortige Aufstieg in meinem ersten Trainerjahr hier schwer wird, war mir schon damals klar“, betont Raimondo und weiß: „Aufsteigen ist schwieriger, als eine Klasse weiter oben drinzubleiben.“ Ob Spitzenreiter Pattonville angesichts von zwölf Punkten Vorsprung noch einzuholen ist? Der GSV-Trainer ist da skeptisch: „Wenn sie gut in die Rückrunde starten, sind sie weg“, glaubt er und hat längst bereits die kommende Spielzeit im Hinterkopf: „An der taktischen Ausrichtung arbeiten und den Kader zusammenhalten“, nennt er als vordergründige Ziele.

Doch heißt dies mitnichten, dass Raimondo die Flinte ins Korn werfen würde. „Wir werden alles versuchen“, verspricht er für die Rückrunde. Im sich abzeichnenden Kampf um den zweiten Platz rechnet er vor allem mit dem SGV Freiberg II, hat aber auch den TSV Affalterbach und den SGV Murr auf dem Zettel. In die laufende Runde fanden die Pleidelsheimer zunächst nur schwer. Mit 1:3 unterlag man zum Auftakt im Derby gegen Murr, in Großbottwar folgte am zweiten Spieltag eine weitere Niederlage. Raimondo verpasste beide Spiele urlaubsbedingt und wundert sich noch heute, denn „die Vorbereitung lief zuvor eigentlich richtig gut“. Den Rucksack dieses Fehlstarts trug der GSV dann lange mit sich herum und musste sich erst mühsam ins vordere Tabellendrittel vorarbeiten.

In einer 4-2-3-1-Grundformation läuft man zumeist auf. „In der Offensive haben wir mit Aaron Hachmann, Robin Bender und Daniel Pfeiffer einige Schlüsselspieler“, erklärt der Trainer. Pfeiffer sieht er dabei als Zehner, während Hachmann in der Regel den Stoßstürmer gibt. Bender ist jedoch auf diesen beiden Positionen ebenfalls zuhause und fiel zudem in der Vorrunde länger verletzt aus. „Er war nie richtig fit. Seine Torgefahr hat uns schon sehr gefehlt, was man auch an der Torjägerliste sieht, denn Hachmann und Adrian Betz als unsere erfolgreichsten Spieler haben jeweils achtmal getroffen“, sagt Raimondo. Routinier Betz, der in dieser Saison meist vorgezogen als Sechser agiert, war daher bislang zweifellos eine der positiven Erscheinungen. Neben ihm nennt Roberto Raimondo auch noch Manuel Schneider, der sich auf der rechten offensiven Außenbahn zu „einer festen Größe entwickelt und wichtige Tore erzielt“ habe.

Personell hat sich im Winter beim GSV nicht viel getan. Abgänge verzeichnet man nicht. Mit Ivan Hooks (Angriff) und Claudio Ruggeri (Außenbahn) stießen zwei Akteure hinzu, die jedoch im vergangenen halben Jahr keinen Fußball gespielt haben und bei denen man Raimondo zufolge „abwarten muss, wie sie sich zurechtfinden“. Zu einem Faktor sollte auf jeden Fall der langjährige GSV-Kapitän Patrick Pace werden, der seinen Kreuzbandriss auskuriert hat und wieder im Training steht. „Ich werden ihn aber nicht verheizen“, betont der Coach und ist skeptisch, ob Pace schon zum Auftakt, wenn man am 11. März bei Dersim Ludwigsburg gastiert, ein Startelfkandidat sein wird.