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Der Waldkindergarten hat am Maifeiertag sein Wurzelfest veranstaltet. Zahlreiche Besucher kamen zu der Veranstaltung – trotz Dauerregens.

Pleidelsheim - Die Wurzelkinder und ihre Eltern haben am Maifeiertag das Beste aus der regnerischen Situation gemacht: Sie haben mit Fassung und Frohsinn reagiert und ihre Besucher mit dem folgenden Spruch willkommen geheißen: „Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen, im Regen zu tanzen“.

Dass die auf alle Wetterlagen getrimmten Kinder des Waldkindergartens dieses Motto beherzigen, ist klar. Erstaunlicherweise aber haben sich zahlreiche Besucher vom Dauerregen nicht abschrecken lassen und kamen zu dem traditionellen Wurzelfest im Pleidelsheimer Wald. Das erfreute besonders die Vorsitzende Kathrin Neu. „Es ist ja unser Hauptfest im Jahr, bei dem wir auch Werbung für uns machen können“, gab die Mutter zweier Kinder zu bedenken. Auch für die Gäste hatte es sich gelohnt, die regenfeste Kleidung hervorzuholen. Einmal wegen des reizvollen Unterhaltungsangebots für den Nachwuchs, zum anderen wegen der Vielfalt an Essensmöglichkeiten.

Die kleinen „Bremer Stadtmusikanten“ begrüßten gleich zu Beginn des Festes die Gäste und zeigten inmitten der Waldkulisse ihr Schauspiel. Der sechsjährige Finn wies einen üppig geschminkten Bart auf, denn schließlich war er der Räuberhauptmann. Zusammen mit seiner Räuber-Sippe wurde er von den Tieren aus dem Wald verjagt. Gregor Oehmann von Professor Pröpstls Puppentheater in Backnang amüsierte die Zuschauer mit seinem „Kasperl und der Zwackilutschku“. Bei ihm ging es dieses Mal um die Liebe. Denn Seppel, Kaspers Freund, hatte sich unsterblich in die Prinzessin verliebt. Und natürlich durften die zuschauenden Kinder eifrig dabei helfen, dass die Prinzessin, die in Gefahr geraten war, am Ende von Seppel gerettet werden konnte. Walderlebnisspiele, eine Schnitzeljagd, Kinderschminken oder das aufwendig angelegte Wurzelmuseum waren weitere Highlights im Nachmittagsprogramm.

Beim Museum war unter anderem zu bestaunen, wie die 20 Kindergartenkinder ein beeindruckendes Kreisornament angelegt hatten, dessen Segmente mit getrocknetem Löwenzahn, diversen Zapfen, Blättern, Stöcken oder Holzschindeln gefüllt waren. Erzieherin Petra Link wiederum drehte fleißig an der Farbschleuder, einer Drehscheibe aus Holz, auf der ein großes Blatt Papier lag. Die Kinder standen daneben und ließen behutsam Farbe aufs Papier tropfen, die schließlich von der Schleuder in kleine Kunstwerke umgeformt wurde.

Claudia Remke begleitete indes mit Kollegin Andrea Holoch die Kinder auf der Schatzsuche durch den tropfenden, regennassen Wald. Und wer gar keine Lust auf Programm hatte, der suhlte sich mit sichtlichem Vergnügen in der regenfeuchten Erde oder trug mit anderen Kindern eine Schlammschlacht der besonderen Art aus. Dass bei all den Aktivitäten auch der Hunger vernünftig gestillt werden konnte, dafür sorgten die engagierten Eltern.

Musikalisch umrahmt wurde das Fest von den Gitarristen Jürgen Bischof und Bernd Hänsch. „Es ist inzwischen selbstverständlich, dass wir da sind“, sagten die beiden Männer.