Ehrungen und Beförderungen sind ein wichtiger Teil der Hauptversammlung. Von Bürgermeister Ralf Trettner (links) gab’s viel Lob. Foto: Frank Wittmer

Die Hauptversammlung der Feuerwehr wird von dem schweren Unfall auf der Autobahn überschattet.

Pleidelsheim - Einige Kameraden kamen erst verspätet zur Hauptversammlung der Pleidelsheimer Feuerwehr am Freitagabend. Sie hatten aber einen guten Grund: Der schwere LKW-Unfall auf der Autobahn (wir berichteten) hat bis in den Abend alle verfügbaren Kräfte erfordert.

Auch Kreisbrandmeister Andy Dorroch, der das Absichern und den Abbau der beschädigten Schilderbrücke überwacht hat, kam dennoch später zur Hauptversammlung, um den Feuerwehrleute aus Pleidelsheim und den anderen beteiligten Orten zu danken: „Großes Lob an die komplette Mannschaft für den guten Einsatz!“

Das Vorgehen der vier Hilftrupps an dem Führerhaus habe ein Höchstmaß an Koordination der Wehren untereinander erfordert. Dorroch war sich sicher: „Sie haben dem schwerst verletzten LKW-Fahrer damit das Leben gerettet!“ Bürgermeister Ralf Trettner zollte seinen Feuerwehrleuten ebenfalls „höchsten Respekt. Dieser Einsatz zeigt, wie wichtig die Feuerwehr ist!“ Nach dem intensiven Tagesgeschehen war für den Pleidelsheimer Kommandant Timo Günther klar, dass er vom üblichen Procedere etwas abweichen musste. Dennoch wurde die Hauptversammlung zügig und konzentriert abgehalten. Von den 49 Mitgliedern der aktiven Wehr waren 43 anwesend, die übrigen waren entschuldigt.

Auf der neu gestalteten Homepage sind die letzten Einsätze, Wissenswertes rund um Fahrzeuge und unter anderem auch die Dienstpläne eingestellt. „Da gibt’s keine Ausreden mehr“, meinte Günther scherzhaft. Fünf Kameraden seien bei der Gemeinde beschäftigt, mit feuerwehrfreundlichen Arbeitgebern wie der Firma Greiner habe man somit eine gute Tagesverfügbarkeit. Mit 44 Einsätzen hatte man 2018 ein „eher ruhiges Jahr“. Mit nur drei Fehlalarmen liege man „erfreulicherweise weit unter dem allgemeinen Trend“.

„Altgediente Kameraden“ wie Manfred Lämmle, der für 40 Jahre aktiven Dienst das Ehrenzeichen in Gold erhielt, seien für die Feuerwehr aufgrund ihrer Erfahrung und Zuverlässigkeit enorm wichtig. Insgesamt wurden fast 2000 Stunden für Einsätze, Übungen und Brandwachen geleistet.

Emotional war der Abschied von Jugendfeuerwehrwart Daniel Haas, der nach Freiberg zieht. Vor zehn Jahren, als er das Amt übernommen hatte, habe die Jugend „nur sechs Kinder und zwölf bis 18 Betreuer gehabt“. Mittlerweile zählt die Nachwuchsabteilung 19 Jugendliche. Über die zehn Jahre hinweg sind 35 junge Menschen in die aktive Wehr gewechselt. Nachfolgerin Marcela Guerrero-Rössler versprach, den Weg weiter zu gehen „und vielleicht auch manches anders zu machen“.

Für die Alterswehr stellte Jochen Fischer „dem Kommandanten und der ganzen Führung ein sehr gutes Zeugnis“ aus und versprach: „Wir sind zur Stelle, wenn unsere Hilfe gebraucht wird.“ So habe man 173 Stunden beim Tag der Offenen Tür und bei Führungen für Kindergärten, Schulen und Jugendhaus geleistet. Dessen Leiter Simon Le Winter wurde unter anderen per Handschlag in die Feuerwehr aufgenommen.

Zum Ende der Hauptversammlung wurde Michael Landsperger als stellvertretender Kommandant mit 43 von 43 Stimmen wiedergewählt. In den Feuerwehrausschuss wurden von etlichen Wahlvorschlägen gewählt: Sebastian Tochtermann, Stefan Lörcher, Steffen Pantle, Fabian Feiss und Marcela Guerrero-Rössler.