Die Mannschaft des GSV Pleidelsheim für die Saison 2018/2019. Foto: avanti

Der GSV Pleidelsheim geht in seine dritte Saison in der Kreisliga A1 Enz-Murr. Ziel ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld.

Pleidelsheim - Nach zuvor vielen Jahren in der Bezirksliga geht der GSV Pleidelsheim in seine dritte Saison in der Kreisliga A1 Enz-Murr, die somit für den ehemals gefühlten Bezirksligisten langsam zur Normalität geworden ist. Roberto Raimundo, dem Trainer des Vorjahresfünften, ist dies gar nicht einmal Unrecht: „Der Druck aus Umfeld und Vorstand, man müsse aufsteigen, war schon zu spüren. Man hörte immer nur: Muss, muss, muss! Ich hoffe, das wird jetzt anders“, sagt er im Rückblick auf die letzten zwölf Monate. Abgesehen von den vergangenen Wochen, als es für den GSV um nichts mehr ging, bescheinigt er seiner jungen Elf: „2017/18 war eine gute Saison.“

Für die am 19. August mit dem Gastspiel beim Lokalrivalen SGV Murr beginnende neue Runde sieht Raimondo sein Team nicht im Kreis der Topfavoriten. „Das sind für mich in erster Linie der TSV 1899 Benningen, der viele Spieler vom FC Marbach geholt hat, und der FV Ingersheim. Auch Aufsteiger AKV Ludwigsburg hat eine ganz starke Truppe. Hinzu kommt als große Unbekannte der TSV Grünbühl“, laute seine Einschätzung. Was die eigenen Chancen angeht, gibt er sich realistisch: „Mit unseren finanziellen Mitteln ist der Aufstieg kaum machbar. Wir müssen erst einmal peu a peu aufbauen.“

Dabei setzt man in Pleidelsheim in erster Linie auf bewährte Kräfte, denn mit Raimondos bisherigem spielenden Co-Trainer Adrian Betz verließ nur ein Akteur den Verein. Robin Fausel, in der Vorsaison bis zu seinem schon dritten Kreuzbandriss noch in der GSV-Abwehr gesetzt, assistiert nun dem Coach an der Bande. Dem Verlust des Spielers Betz stehen jedoch sieben Neuzugänge gegenüber, von denen fünf aus der eigenen Jugend kommen. Von extern stießen lediglich Keeper Daniel Oelscher (TV Möglingen) und Enzo Strigaro, der zuletzt pausierte, hinzu. „Einen erfahrenen Stürmer hätte ich schon noch gerne gehabt, denn um ganz vorne mitzumischen, brauchst du einfach jemanden, der dir 25 Tore schießt“, gesteht der Coach, doch die Gespräche mit dem Ex-Freiberger Predrag Sarajlic zerschlugen sich. „Dann müssen eben die anderen eine Schippe drauflegen“, beschäftigt sich Raimondo lieber mit dem Status Quo. „Viele Einzelgespräche“ führte er zu Beginn der aktuellen Vorbereitung. „Ich habe von jedem Spieler eine Analyse gemacht und ihm erklärt, wo er für mich steht. Mir ist es vor allem wichtig, dass wir zu 100 Prozent trainieren“, betont der Trainer noch unter dem Eindruck des ihm viel zu laxen Austrudelns zum Ende der letzten Runde. In der Regel im 4-4-2-System will Raimondo Fußball spielen lassen, denkt aber auch über die Alternative einer Dreierkette nach, obwohl diese, wie er selbst zugibt, in der Vorsaison nie wirklich funktioniert habe. „Wir wollen den Ball möglichst hoch gewinnen“, gibt der Coach Einblick in seine Überlegungen.

Im Tor herrscht derzeit ein offenes Rennen zwischen Manuel Michler und Neuzugang Oelscher. Gesetzt dürften dagegen im Abwehrverbund Giovanni Cardinale im Zentrum sowie Kapitän Markus Tränkle auf der linken Seite sein. „Er ist für mich der Philipp Lahm der Kreisliga A: fehlerfrei, topsolide, topverläßlich und clever“, lobt der Coach seinen verlängerten Arm auf dem Platz. Vakant ist dagegen zu Raimondos Verdruss die rechte Außenverteidigerposition, denn Sascha Ebert zog sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu und fällt lange aus. „Manuel Schneider könnte eine Reihe nach hinten rücken“, denkt der Coach laut nach. Im Sechserbereich plant er eigentlich mit dem routinierten Rückkehrer Enzo Strigaro, bei dem man jedoch abwarten muss, wann er nach seinem Schlüsselbeinbruch zur Verfügung steht.

Daniel Pfeiffer, Pascal Lipic, der junge Hüseyin Aydin oder auch Robin Bender und Marc Dewald sind im zentralen Mittelfeld die Alternativen. Patrick Pace auf der offensiven Außenbahn und Angreifer Aaron Hachmann komplettieren schließlich die Liste der Etablierten. Neben Hachmann kann sich Raimondo künftig gut den aus der eigenen Jugend hochgezogenen Cedric Theurer als zweite Spitze vorstellen. „Er ist ein spielender Stürmer, hat Technik und Tempo, aber auch Stärken im Pressing und Anlaufen. Das macht einen sehr guten Eindruck“, charakterisiert der Coach das Talent.

Vorsichtig äußert sich Raimondo zum Saisonziel: „Einen Platz im gesicherten Mittelfeld“, gibt er lediglich vor, erklärt aber auf Nachfrage: „Es gibt diesmal wohl keine Mannschaften, die klar abfallen. Wenn du in so einer ausgeglichenen Liga aber erstmal hintendrin stehst, wird es ganz schwer. Prinzipiell ist wohl alles möglich von Platz 2 bis 16“.