Wir sind in Gedanken bei euch! Das drücken die Freunde auch bildlich aus. Foto: Stadt Marbach

Die Fahrt nach L’Isle-Adam muss verschoben werden. Doch die französischen Freunde sind nicht vergessen.

Marbach - Eigentlich hätten aktuell etliche Marbacher voller Vorfreude auf gepackten Koffern sitzen sollen. Denn vom 25. bis zum 27. September wollte man eigentlich die Freunde in der französischen Partnerstadt L’Isle-Adam in der Nähe von Paris besuchen. Doch das Corona-Virus schert sich leider weder um seit vielen Jahren gepflegte Freundschaften noch um Vorfreude und Pläneschmieden für ein Wiedersehen. Der diesjährige Besuch in der 12 000-Einwohner-Stadt an der Oise wurde nach einigem Hin und Her mit schwerem Herzen und großem Bedauern von den Verantwortlichen auf beiden Seiten gemeinschaftlich abgesagt und auf den nächsten Herbst verschoben. Aber aus den Augen heißt ja bekanntlich nicht aus dem Sinn.

Einige halten ohnehin per Telefon, Mail oder WhatsApp auch zwischen den jeweiligen Besuchen in der anderen Stadt Kontakt. Doch damit die Adamois, wie sich die Einwohner von L’Isle-Adam nennen, trotzdem auch etwas „vor Augen“ haben, starteten die deutschen Organisatoren eine Grußaktion. Als Zeichen der Verbundenheit sollten die Deutschen einen Gruß an die Freunde in Frankreich schreiben und dann ein Foto von sich machen, auf dem dieser gut lesbar in die Kamera gehalten wurde.

Der Rathausmitarbeiterin Jenny Mayer kam dann die schwierige Aufgabe zu, aus den insgesamt 16 Fotografien eine schöne Collage zu gestalten – und zwar so, dass nicht nur die einzelnen Gesichter, sondern auch die jeweiligen Grüße gut zu erkennen waren.

Herausgekommen ist ein anrührendes Geschenk für die französischen Freunde, das diese am 25. September von der Organisatorin auf französischer Seite, Isabel Delais, überreicht bekommen – dem Tag, an dem der Besuch hätte beginnen sollen. Nun treffen sich die Adamois an diesem Tag eben unter sich und denken bestimmt ganz fest an die Marbacher Freunde, die selbstverständlich auch ein Exemplar der gelungenen Collage bekommen haben.

Diese zeugt nicht nur von viel Kreativität der Marbacher, sondern auch von dem Wunsch, gesund zu bleiben und der Sehnsucht, die Freunde auf der anderen Seite des Rheins möglichst bald wiederzusehen – beides wird teils auf Deutsch, teils auf Französisch oder auch zweisprachig zum Ausdruck gebracht. Ute Rößner, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, jedenfalls hofft, wie jedes Jahr im November zum kleinen Weihnachtsmarkt nach L’Isle-Adam reisen zu können. Der Glühwein steht jedenfalls schon im Keller . . .