In Großbottwars historischem Stadtkern gibt es immer wieder Falschparker – auch der Audi (rechts) hat bereits ein Ticket bekommen. Foto: Oliver Bürkle

Der Vollzugsdienst ahndet mehr Verstöße als in Vorjahren. „Bequemlichkeit“ der Fahrer ist oft Ursache.

Großbottwar - Bei der Sanierung der Großbottwarer Altstadt floss in den vergangenen Jahren viel Hirnschmalz in die Frage, wo genau wie viele Parkplätze angelegt werden sollen. Doch die daraus entstandene Lösung scheint so manchen Autofahrer nur bedingt zu interessieren. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den die Gemeindevollzugsbeamtin Hannelore Weber am Montagabend dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats vorstellte.

Das Parken im eingeschränkten Halteverbot stieg extrem an. Gab es zwischen 2015 und 2018 jeweils zwischen 99 und 156 Verstöße, schnellten diese 2019 hinauf auf 243. Weber machte auf Rückfrage des Gremiums deutlich: „Oft gäbe es freie Parkplätze. In 50 Prozent der Fälle ist das reine Bequemlichkeit.“ Wer kurz zur Bank, zur Metzgerei, zum Friseur gehe oder sich einen Burger hole, stellt sein Auto eben vor den Eingang. „Der Chef des Burgerladens hat seine Kunden auf das Problem aufmerksam gemacht, bekam aber die Rückmeldung, dass man das Auto halt aufschreiben solle“, so Weber.

Paul Wien (FDP) regte an, eine dritte Stelle zu schaffen, um die Verstöße noch häufiger ahnden zu können. Schließlich tragen sich die Kosten durch die Einnahmen selbst. Schwierig dürfte jedoch sein, eine solche auch zu besetzen. Die zweite Stelle, die bereits vorhanden ist, muss derzeit neu ausgeschrieben werden. Auch die Räte wissen, dass der Job „nicht vergnügungssteuerpflichtig ist“, wie Matthias Wien (CDU) verdeutlichte, der Hannelore Weber daher umso mehr dankte.

Weniger Verstöße gibt es wegen Parkens ohne Parkscheibe (247 auf 195) und im absoluten Halteverbot (71 auf 40).