Denise Höfer gehört zu den besten deutschen Padel-Spielerinnen. Foto: avanti

Der TCP hat am Wochenende ein Turnier der German Padel Series ausgerichtet. Am Start waren auch mehrere Akteure aus der Nationalmannschaft und sogar ein Hockey-Olympiasieger.

Pleidelsheim - Besser hätte es der TC Pleidelsheim kaum treffen können: Strahlend blauer Himmel, fast schon zu hochsommerliche Temperaturen sowie ein attraktives und hochkarätiges Teilnehmerfeld bildeten einen fast perfekten Rahme für das Turnier der German Padel Series. Und da man beim TCP seit kurzem einen zweiten Court für die Trendsportart hat, konnte man ein Programm mit insgesamt 23 Teams absolvieren.

Am Start waren dabei einige hochkarätige Akteure, die zum Teil aus Rheinland-Pfalz und Bayern angereist waren. Und auch die Nationalmannschaft war vertreten. So zum Beispiel Denise Höfer aus Karlsruhe mit ihrer Partnerin Victoria Kurz. Die 40-jährige Höfer stand laut Weltverband ITF vor 20 Jahren mal auf Platz 452 der Tennis-Weltrangliste, spielte internationale Future-Turniere. „Ich glaube, dass ich sogar mal eine Drei vorne hatte“, ist Höfer von der Korrektheit der Angabe nicht ganz überzeugt. Fakt ist: Sie war richtig gut, spielte lange Jahre 1. und 2. Bundesliga. „Für mich war aber immer klar, dass ich studieren will. Mir haben Bundesliga und Weltranglistenturniere unheimlich viel Spaß gemacht. Ich wusste aber, dass irgendwann ein Limit erreicht sein wird. Also habe ich mich für ein Sportmanagement-Studium entschieden.“

Heute spielt sie Tennis aber nur noch als Hobby, keine Mannschaft, keine Turniere. Obwohl sie dafür definitiv noch fit genug wäre. „Ich habe zuletzt vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt. Ich liebe Tennis nach wie vor. Aber ich möchte es nicht mehr unter Wettkampfbedingungen spielen.“ Dafür hat sie vor zwei Jahren Padel für sich entdeckt. „Freunde von mir in Südfrankreich haben mich zu sich eingeladen. Die haben einen eigenen Padel-Court am Haus. Da war ich im Juni 2019 zwei Wochenenden dort und habe mich komplett in den Sport verliebt.“ Passenderweise ist Karlsruhe eine der deutschen Hochburgen des Padel. „Da habe ich gleich weitergemacht.“ Und da ihr Motto lautet „Wenn ich was mache, dann richtig“, ist Denise Höfer derzeit die Nummer zwei der deutschen Damen.

Die Coronazeit verbrachte sie übrigens vorrangig in Miami. „Ich bin erst vor vier Wochen wieder nach Deutschland gekommen, davor ein halbes Jahr zwischen Miami und der Karibik gependelt. Da ich selbstständig im Sportmanagement tätig bin, kann ich zum Glück von fast überall auf der Welt arbeiten.“ Und da sie immer befreundete Padelspieler um sich hatte, hat Denise Höfer in dieser Zeit enorm viel trainiert und kam in Bestform nach Pleidelsheim. Mit zwei 6:0, 6:0-Siegen zogen sie und Victoria Kurz ins Finale ein. Dort ging es gegen Lokalmatadorin Gimena Gonzalez, Trainerin beim TCP und auch für die Damen-Nationalmannschaft zuständig, und ihre Partnerin Ana Valdes. Das Ergebnis war mit 6:1, 6:1 für die Karlsruherinnen kaum weniger deutlich. Nächste Woche geht es dann nach Marbella zur Europameisterschaft. „Aber da werden wir abgeschossen“, ist Höfer realistisch. „Die Spanier, Italiener oder Portugiesen sind zu stark. Aber das ist nicht so wichtig. Padel macht einfach so viel Spaß, es ist so gesellig – und man verbessert sein Spanisch“, sagt sie lachend.

Denn beim Padel wird viel Spanisch gesprochen. So war beim Herrenturnier am Sonntag unter anderem der argentinische Hockey-Olympiasieger Gonzalo Peillat, der in der Bundesliga für den Mannheimer HC spielt, am Start – blieb allerdings sieglos. Denn die deutschen Spieler werden offensichtlich immer besser. Die Sieger kamen nämlich am Sonntag aus Karlsruhe und Mannheim: Claudius Panske/  Patrick Mayer siegten im Finale gegen Mael Saugy/Timo Dietz mit 6:4, 6:2.