Die fünf Stellplätze sollen nebeneinander entlang des Söhlbachs entstehen. Foto: Werner Kuhnle

Rechtzeitig zur Freiluftsaison 2017 sollen vor dem Mineralfreibad Oberes Bottwartal fünf Stellplätze errichtet werden.

Oberstenfeld - Die Überlegung, vor dem Mineralfreibad Oberes Bottwartal Wohnmobilstellplätze für Reisende entstehen zu lassen, gibt es seit Jahren. Nun nimmt das Thema aber Fahrt auf, oder besser gesagt: Es muss gewissermaßen Fahrt aufnehmen. Denn nur bei einer Umsetzung im Jahr 2017 darf der Zweckverband des Mineralfreibads mit einem Zuschuss in Höhe von knapp 6000 Euro vom Verband Region Stuttgart rechnen.

Die Grundlage für das Vorhaben ist gelegt: Sowohl Oberstenfelds Bürgermeister Markus Kleemann als auch sein Beilsteiner Amtskollege Patrick Holl unterstützen die Pläne, die von der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal im Rahmen eines Wohnmobilkonzepts Murr-/Bottwartal vorangetrieben werden. Auch die weiteren Mitglieder des Zweckverbands begrüßen das Vorhaben. Das wurde in der Verbandsversammlung am Dienstagabend deutlich.

„Grundsätzlich ist der Standort am Freibad der beste Platz, den wir dafür haben“, meinte der Beilsteiner Bernd Gemmrich (FW). Und Peter Gruner (Initiative Beilstein) pflichtete ihm bei: „Das ist ein guter Standort inmitten der Nord-Süd-Achse.“ Er schwärmte bereits davon, dass die Reisenden die Ortszentren besuchen, in Gaststätten essen, „und vielleicht einen Karton von den Winzern mitnehmen“. Mit der Nähe zur Autobahn sei man attraktiv für Urlauber, die auf der Fahrt in Richtung Bodensee und Alpen einen Stopp einlegen, so Bürgermeister Holl. Die Planung laufe dahingehend, dass die Wohnmobilisten im Schnitt zwei Nächte vor dem Freibad verbringen, ergänzte Schultes Kleemann.

Doch was müssen die fünf recht einfach gehaltenen Stellplätze bieten, damit diese auch angenommen werden? Die Antwort: Jedenfalls mehr, als in der Planung, die am Dienstag hätte beschlossen werden sollen. Demnach wären die Plätze bei den Fahrradstellplätzen errichtet worden. „Das ist der ungünstigste Platz überhaupt, denn diese Menschen suchen Ruhe“, kritisierte die Oberstenfelderin Inge Zimmermann (FW). Das fänden sie nicht zwischen der Parkplatzeinfahrt, dem Skaterplatz und den Rutschen. „Wenn im Reiseführer steht, dass der Platz laut ist, kommt niemand“, sagte Zimmermann, selbst Wohnmobilistin. Zudem müssten die Stellplätze, anders als vorgesehen, räumlich von der Entsorgungsstelle getrennt werden. „Wir machen es entweder richtig, oder wir lassen es“, fügte sie an. Ihre Meinung fand Anklang. „Man baut ein Hotel ja auch nicht in eine Einflugschneise“, sagte ihr Fraktionskollege Michael Meder. Selbst im Wohngebiet Gehrn höre man einzelne Freibadbesucher rutschen. „Das wäre also rausgeschmissenes Geld“, schlussfolgerte er. Er stellte den Antrag, die Kosten für einen anderen Stellplatz prüfen zu lassen, und erst dann abzustimmen. Dies lehnte das Gremium aber mit 6:9 Stimmen ab, da dann der Zuschuss flöten gegangen wäre und man nicht Teil des regionalen Wohnmobilkonzepts sei.

Dennoch wird ein neuer Standort geprüft: am hinteren Ende des Freibad-Parkplatzes auf der Wiese in Richtung Beilstein, direkt am Söhlbach. Aufgrund der längeren Zufahrt, die das Gewicht der Wohnmobile tragen muss, sind hier höhere Kosten zu erwarten. Die Entsorgung samt Grauwasserrinne ist weiter an den Fahrradstellplätzen vorgesehen. Das Gremium stimmte diesem Plan bei zwei Gegenstimmen zu. Letztlich einigte man sich bei 10:6 Stimmen darauf, zu schauen, was im Kostenrahmen von 90 000 Euro zu bekommen sei. Notfalls werde die Zahl der Stellplätze reduziert. Ursprünglich hatten die Kosten 70 000 Euro betragen.