Die westliche Terrassenmauer der Rurg ist eingestürzt. Foto: Oliver von Schaewen

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung der eingefallenen Mauer mit 50 000 Euro.

Oberstenfeld - Ein sonniger Februartag lässt die Burg Lichtenberg an diesem Mittwochvormittag im besten Licht erscheinen. Eine gut gelaunte Schar hat sich im Burghof zum Pressetermin eingefunden. Eingeladen hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Deren Vertreterin Gisela Lasartzyk, Leiterin des Ortskuratoriums Stuttgart, freut sich besonders, dem Wahrzeichen des Bottwartals mit einer Spende über 50 000 Euro unter die Arme greifen zu können.

Den Antrag auf einen Fördervertrag mit der DSD hat der Eigentümer Dietrich Freiherr von und zu Weiler gestellt. Die Burg kann die Finanzspritze gut gebrauchen. Schließlich kosten die Sanierung der eingestürzten Terrassenmauer auf der Westseite sowie die Wiederherstellung eines Gartenhäuschens aus dem Jahr 1746 nach Angaben des Architekten Johann Grau rund 130 000 Euro. „Wir hatten einen langen Winter – das eingedrungene Wasser hat gegen die Mauer gedrückt“, sagt Grau. Die Sanierung werde mithilfe von Stahlnadelkränzen und Drainagen umgesetzt.

Die Stiftung, die ihre Gelder zum Großteil von der Lotterie Glücksspirale erhält, sprang auch deshalb in die Bresche, weil die Burg mit ihrer überregionalen Bedeutung öffentlich zugänglich sei. „Nur genutzte Denkmale haben auf Dauer eine echte Überlebenschance“, sagte Gisela Lasartzyk. Zuletzt habe die Stiftung im Jahr 2005 die Sanierung der vom Schimmel befallenen Kapelle der staufischen Höhenburg aus dem späten 12. Jahrhundert unterstützt.

Überrascht vom Pressetermin auf der Burg zeigte sich am Mittwochnachmittag der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nicht eingeladen worden war. „Die Burg gehört ja auch noch dem Baron, der den Fördervertrag gestellt hat“, erklärt sich der Rathauschef die anberaumte Spendenübergabe, bei der auch Dietrich Freiherr von und zu Weiler aus privaten Gründen nicht zugegen war. Der Gemeinde und dem Landkreis Ludwigsburg seien die Schäden aber bekannt, betont Markus Kleemann. Erst vor zwei Wochen hatte er mit dem Landrat Rainer Haas die Gründung der Stiftung Burg Lichtenberg Oberstenfeld unterzeichnet. Kommune und Kreis hatten zum Gesamtkapital von 2,6 Millionen Euro jeweils einen Wert von 300 000 Euro beigetragen, die restlichen zwei Millionen Euro stammen von der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg. „Die Stiftung hat den Kauf der Burg zum Ziel, aber noch ist der Baron Eigentümer“, weiß Markus Kleemann, der die jetzt eingeleiteten Sanierungen als Teil der Vereinbarungen ansieht, die mit dem Burgherrn getroffen wurden.