Kirill Anton und die TCO-Herren müssen endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Foto: Archiv (avanti)

Bei einer Niederlage könnte für den TC Oberstenfeld der Abstieg aus der Tennis-Württembergliga schon besiegelt sein.

Oberstenfeld - Dass es für Aufsteiger TC Oberstenfeld in der Tennis-Württembergliga nicht leicht werden würde, war vor der Saison schon klar. Doch ein wenig anders hatten es sich die Herren um Mannschaftsführer Julian Schöller schon vorgestellt. Vier Spiele, vier Niederlagen, und auf den Positionen drei bis sechs gab es in insgesamt 16 Einzeln erst einen Sieg. Sollten die Oberstenfelder am Sonntag (10 Uhr) auch ihr Heimspiel gegen den TC Bad Schussenried verlieren, dann könnte der Abstieg bereits vor dem letzten Spiel rechnerisch feststehen. Generell scheint der Klassenerhalt fast nur noch für den Fall möglich, dass es nur einen statt zwei Absteiger gibt, was von verschiedenen Faktoren abhängt. So oder so: Ein Sieg am Sonntag ist Pflicht.

Die Gäste aus Bad Schussenried haben erst drei Spiele absolviert: Der klaren Niederlage gegen Böblingen folgten zwei knappe 5:4-Siege gegen den TV Reutlingen II und die TSG Backnang – also genau die Teams, gegen die der TCO zuletzt verloren hat. „Dennoch rechnen wir uns ganz gute Chancen aus. Die Formkurve zeigt bei allen nach oben – spät genug, aber immerhin“, findet Julian Schöller. Er sieht für sein Team „auf allen Position durchaus die Möglichkeit zu punkten“. So hat der Schussenrieder Spitzenspieler Dominik Böhler zwar noch kein Match verloren. Doch Jordan Correia hat für den TCO drei von vier Punkten geholt, lediglich gegen seinen Landsmann Bruno Sant’ Anna von Ligafavorit Doggenburg Stuttgart zog er den Kürzeren. Kirill Anton wird gegen den Österreicher Linus Erhardt nicht unbedingt die Favoritenrolle haben, sollte aber auch nicht chancenlos sein.

Dominque Graf und Michael Walser haben an drei und vier für die Gäste noch keinen Punkt geholt, Julian Schöller und Steffen Gundermann auf Oberstenfelder Seite einen – es wird also wichtig sein, wer hier seine Bilanz aufpolieren kann. Ähnlich sieht es an den Positionen fünf und sechs aus, wo Patrick Kienzle voraussichtlich auf den LK1er David Gaissert und Torben Traub – der diesmal wieder an sechs zum Einsatz kommt – entweder auf Gabriel Pfanner oder Bernd Elshof (beide LK2) trifft. „Es gibt einige 50:50-Spiele“, glaubt Schöller.

Während die Herren also gegen den Abstieg aus der Württembergliga kämpfen, haben die Oberliga-Damen des TCO mittlerweile sogar „ein bisschen ,Angst’ aufzusteigen“, wie Mannschaftsführerin Anna-Lena Gundermann zugibt. Denn bislang hatte man keinerlei Ambitionen auf die Württembergliga, trotz vier Siegen aus vier Spielen. Immer hatte man darauf verwiesen, dass die beiden schwersten Gegner – der TEC Waldau Stuttgart III und der TV Reutlingen II – noch kommen. Am Sonntag ab 10 Uhr spielt der TCO auf der Waldau.

Doch nachdem am vergangenen Wochenende die beiden Konkurrenten mit deutlich schwächerer Besetzung antraten als zuvor und die Stuttgarterinnen sogar gegen Schwendi verloren, scheint alles möglich. Mehr noch: Da sowohl Waldau Stuttgart II als auch die erste Mannschaft des TV Reutlingen in der Württembergliga spielen, dürften die TCO-Konkurrenten gar nicht aufsteigen. Das heißt: Der dritte Platz, den die Oberstenfelderinnen schon so gut wie sicher haben, könnte schon zum Aufstieg reichen. Nur für den Fall, dass Reutlingen den Aufstieg in die Regionalliga schafft, könnten die TCO-Damen den eigenen Aufstieg in die Württembergliga noch „verhindern“.

Doch bevor es vom Hin- und Herrechnen noch Kopfschmerzen gibt, wird erst einmal gespielt. „Trotz der jüngsten Niederlage wird Waldau III ein schwerer Gegner“, glaubt Anna-Lena Gundermann. Die Oberstenfelderinnen werden auf jeden Fall in gleicher Aufstellung wie zuletzt beim Heimsieg gegen Ravensburg und damit in Bestbesetzung antreten. Es scheint also durchaus möglich, dass die Weste des Teams weiterhin weiß bleibt.