Der Kommandant Jürgen Beck kann den ehemaligen Edeka-Laden vorerst nur als Lager benutzen. Foto:  

Die Floriansjünger dürfen den ehemaligen Edeka-Markt als Lager nutzen.

Oberstenfeld - Notorische Enge plagt die Oberstenfelder Feuerwehr in deren Magazin in der Bottwarstraße. Einen Ausweg böte eine Erweiterung, doch dafür fehlt es in der Gemeindekasse an Geld. Not macht aber bekanntlich erfinderisch. Die Verwaltung bot daher den Floriansjüngern eine kleine Lösung an – und die erscheint den Lebensrettern durchaus passabel, da sie drängende Missstände beseitigt. So haben etwa einige der 67  Feuerwehrleute ihre Spinde derzeit noch in der Fahrzeughalle. Ein kleiner Umbau ermöglicht jedoch eine räumliche Trennung. Außerdem bietet der ehemalige Edeka-Markt dringend nötige Lagerfläche.

Angefreundet mit der kleinen Lösung hat sich der Feuerwehrkommandant Jürgen Beck. „Wir nutzen seit einigen Wochen den ehemaligen Edeka-Markt als Lagerraum“, erzählt der Chef der Wehr. Die neue Fläche biete große Vorteile. Gegenstände wie Ölbinder oder Sandsäcke seien bisher an drei verschiedenen Orten in der Gesamtgemeinde deponiert worden. Eine angemietete Garage im Kernort, eine Lagerhalle im Bauhof und das alte Feuerwehrhaus in Gronau konnten geräumt werden. Jetzt liegt alles in nächster Nähe zum Feuerwehrmagazin griffparat bereit.

Bereits seit einigen Jahren stand das Versprechen der Gemeindeverwaltung, den ehemaligen Edeka-Markt zu benutzen, um das Feuerwehrmagazin zu erweitern. Doch der Plan landete angesichts knapper Finanzen in der Warteschleife. „In den nächsten zehn Jahren wird sich wohl nichts bewegen“, glaubt Jürgen Beck, der nach wie vor die Notwendigkeit einer großen Erweiterung sieht.

Zwischenzeitlich hatte der Landkreis Ludwigsburg die Ladenfläche angemietet, welche die Gemeinde gekauft hatte. Die Kreisverwaltung lagerte dort Betten, Tische, Stühle und Schränke für Gemeinschaftsunterkünfte, die für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht wurden. Eigentlich gibt es dafür ein Zentrallager in Freiberg. Aber: „Aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen wurden vorübergehend auch in dem Gebäude in Oberstenfeld Einrichtungsgegenstände für die Gemeinschaftsunterkünfte gelagert“, erklärt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamtes Ludwigsburg. Da der Mietvertrag auslief, sei das Gebäude im April wieder an die Gemeinde zurückgegeben worden.

Angetan vom Engagement der Feuerwehrleute ist der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann. „Die Helfer haben beim Umzug selbst Hand angelegt und leisten die kleinen Umbaumaßnahmen weitgehend selbst, damit die Spinde aus der Fahrzeughalle kommen.“ Dafür müsse die Kommune nur einen Betrag investieren, der wahrscheinlich noch nicht einmal fünfstellig werde. Geld habe die Verwaltung im Haushalt bereitgestellt. Um ein Tor für den ehemaligen Lebensmittelmarkt komme man nicht herum. „Man muss zum Laden heranfahren können.“ Die Fahrzeuge bleiben weiterhin in der großen Garage des Feuerwehrmagazins. Bei einem großen Ausbau müssten sie nicht mehr hintereinander stehen, sagt Kommandant Jürgen Beck. Dies sei aber kein dringendes Problem, findet Markus Kleemann. „Die Hauptfahrzeuge stehen alle vorne und können schnell in den Einsatz gehen.“ Im ehemaligen Laden gebe es mit 1000 Quadratmetern so viel Platz, dass die Gemeinde dort noch mehr Gegenstände unterbringen könne.