SKV-Akteur Güngör Cakar versucht, an SG-Keeper Philipp Hämmerling vorbeizukommen. Foto: avanti

Das Derby zwischen dem SKV Oberstenfeld und der SG Schozach-Bottwartal endet 29:29 (13:15).

Oberstenfeld -

Wenn man ehrlich ist, spricht man am Freitagabend nach dem Abpfiff des Württembergliga-Derbys zwischen den personell angeschlagenen Teams des SKV Oberstenfeld und der SG Schozach-Bottwartal nur von den Schlussminuten der Partie, die einem Derby auch wirklich gerecht wurden. Denn: Während das Spiel bis zur 57. Minute offen gestaltet wurde und keines der Teams, abgesehen von der SG beim Stand von 12:8 (22.), sich so wirklich absetzen konnte, läutete Nick Teske mit seinem verworfenen Gegenstoß drei Minuten vor dem Ende eine hektische Schlussphase ein. Nach einer Parade von Keeper Nikolai Uhl war es der SKV-Außenspieler, der binnen wenigen Minuten den zweiten Konter lief und völlig frei am stark aufgelegten SG-Torhüter Philip Hämmerling scheiterte.

„Die Abwehr hat in dieser Phase richtig stark gearbeitet. Jeder hat dem anderen bei einem Fehler geholfen, aber wir haben uns dafür vorne nicht belohnt. Wenn Nick hier trifft, würde ich behaupten, dass das eine Vorentscheidung ist“, bewertete SKV-Trainer Michael Walter später die Aktion, die die Hausherren mit zwei Toren in Führung hätte bringen können. Im Gegenzug waren es dann jedoch wieder die Gäste, die durch Christian Zluhan den 28:28-Ausgleich erzielen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war der SKV durch zwei strittige Schiedsrichterentscheidungen in doppelter Unterzahl, was Manuel Koch jedoch nicht daran hinderte, seinen zehnten und zugleich viel umjubelten 29:28-Führungstreffer zu erzielen, der jedoch 20 Sekunden später durch Philipp Kroll wieder egalisiert wurde. Philipp Goller und Mihailo Durdevic waren zu diesem Zeitpunkt mit jeweils drei Zeitstrafen schon gar nicht mehr auf dem Feld.

„In so einem Spiel hauen alle alles rein, da ist man einfach angestachelt“, kommentiert SG-Trainer Tobias Klisch die aufgeheizte Stimmung und die Platzverweise in den Schlussminuten. Als der Pass von Koch auf Tudisco dann wenige Sekunden vor dem Ende im Aus landete, war die SG wieder am Drücker und hatte nach einer Auszeit noch 24 Sekunden, um den Siegtreffer zu erzielen. „In diesem Moment hätte ich den einen Punkt mit Kusshand genommen“, sagte Walter, dessen Team durch einen Fehler von Lukas Volz jedoch erneut in Ballbesitz kam. Es leuchteten noch genau fünf Sekunden auf der Anzeigetafel, als sich der stark aufspielende Tudisco den Ball erkämpfte und auf dem Weg zum Tor nur durch ein grobes Foul von Dennis Saur, das mit einer Disqualifikation geahndet wurde, gestoppt werden konnte. Der von den Schiedsrichtern zugesprochene Siebenmeter wurde zur Verwirrung aller Beteiligten und der gut 600 Zuschauer in der Halle vom Schiedsgericht zurückgenommen, da die Zeit beim Foul bereits abgelaufen war.

„Wir waren Mitte der zweiten Halbzeit einfach zu unkreativ im Angriff und müssen unsere Überzahlsituationen einfach anders lösen. Dann machen wir vorne wieder unsere Tore, verteidigen hinten aber nicht konsequent. Eigentlich liegen wir immer vorne, auch in der Schlussphase, bekommen aber viel zu leicht und viel zu schnell wieder die Tore zum Ausgleich“, zeigte sich SG-Trainer Tobias Klisch vor allem mit der Defensivleistung seines Teams unzufrieden. Auf die Frage, ob es sich nun um einen gewonnen oder verlorenen Punkt handelt, waren sich beide Trainer nach einem stetigen Hin und Her jedoch einig. „In so einem Derby steht am Ende alles Spitz auf Knopf, das war ein verdienter Punkt“, resümierte Klisch und bekam die Zustimmung seines Gegenübers Michael Walter. „Betrachtet man die letzten drei Minuten ist es ein verlorener, in den letzten zwei ein gewonnener Punkt, alles in allem sicherlich eine gerechte Punkteteilung“, so das Fazit des SKV-Trainers. SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann – Tudisco (4), M. Koch (10/5), König, Goller (3), Pflugfelder (1), Cakar (1), Stauch (1), Deseife, Teske (5),Lehmann, Sauerland (4). SG Schozach-Bottwartal:
Hämmerling, Salles – Schmitz, Linder (2), Soteras-Merz (4), Volz (6), Kroll (7), Gallus, Zieker (2), Saur (3), Heilmann (3), Zluhan (2/2), Durdevic.