Marc Pflugfelder Foto: avanti

Die Oberstenfelder Handballer verlieren mit 24:26 gegen den Württembergliga-Spitzenreiter TV Bittenfeld II.

Oberstenfeld -

Eine wirkliche Überraschung ist die Niederlage des SKV Oberstenfeld gegen den TV Bittenfeld II eigentlich nicht gewesen am Freitagabend. Immerhin war mit dem TVB der Württembergliga-Primus zu Gast, der im gesamten Saisonverlauf bislang nur zwei Punkte abgegeben hatte. Dem gegenüber standen die in der Rückrunde noch punktlosen Hausherren, die als Elfter den Blick immer dringender Richtung Tabellenkeller richten mussten. Dass die Grün-Weißen am Freitagabend nach dem Schlusspfiff trotz vermutlich einkalkulierter Niederlage mit hängenden Köpfen und äußerst geknickt in der heimischen Sporthalle in den Bäderwiesen standen, lag ganz einfach daran, dass der SKV nach einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand Ende der zweiten Halbzeit tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde an einer kleinen Sensation schnupperte.

Spätestens als SKV-Spielmacher Marc Pflugfelder in der 53. Minute per Siebenmeter für den 23:24-Anschlusstreffer sorgte und der SKV außerdem für zwei Minuten in Überzahl agieren durfte, war wohl auch den Bittenfelder Gästen die Tatsache bewusst, dass sie an diesem Abend möglicherweise noch Punkte lassen mussten. Linksaußen Ruven Lehmann hatte eine Minute später nach einem vorangegangenen Lattentreffer des TVB völlig frei die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber am starken Gäste-Keeper Daniel Sdunek. Und selbst nach dem zwischenzeitlichen Konter zum 23:25 behielt Sebastian Sauerland drei Minuten vor Schluss die Nerven und brachte den SKV beim 24:25 noch einmal auf ein Tor heran. Eine offensive Manndeckung und eine Glanzparade von SKV-Torhüter Nikolai Uhl sorgten dann sogar noch einmal für eine Konterchance – die erst Julian Tudisco, dann Tobias Selcho im Nachschuss vergaben, bevor es das 24:26 setzte.

„Wir wussten, dass wir – wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen – gegen jeden Gegner mithalten können. Und heute haben wir gesehen, dass wir aus einem Neun-Tore-Rückstand auf ein Tor an den Tabellenführer rankommen können. Am Ende nutzt das halt aber alles nix“, so das bittere Fazit des sichtlich enttäuschten SKV-Trainers Michael Walter. Der Grund dafür, dass der Gegner überhaupt so weit wegziehen konnte, war für den Coach schnell gefunden: „13 Fehlwürfe und fünf technische Fehler unsererseits und sieben Konter der Bittenfelder in der ersten Halbzeit, das ist ganz einfach zu viel.“ Dabei hatten die Oberstenfelder nach der Anfangsviertelstunde reagiert und von einer Manndeckung gegen den Bittenfelder Topscorer Martin Kienzle auf eine 6:0-Defensive umgestellt, was deutlich besser funktionierte. „Die Abwehr ist im Laufe des Spiels immer stabiler geworden“, analysierte Michael Walter und fügte an: „Wir haben vorne die Bälle aber zu leicht weggeworfen.“ Das Resultat war ein 5:14-Rückstand nach 22 Minuten.

Weil sich Martin Kienzle seinerseits etliche Fehlwürfe leistete und gleichzeitig Nikolai Uhl im SKV-Kasten mehr und mehr zu Hochform auflief, verkürzte der SKV bis zur Pause auf ein 11:16 und arbeitete sich durch eine starke kämpferische Leistung in der zweiten Hälfte immer weiter heran. „Die Schiedsrichter haben ihre Sache wirklich gut gemacht, aber ausgerechnet in der Schlussphase kriegen dann wir ein Stürmerfoul, wir die Schritte, und wir ein Foul gegen uns gepfiffen. Unterm Strich bleibt dann, dass wir uns für die zweite Halbzeit einfach nicht belohnen und keine Punkte geholt haben.“ SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann – Tudisco (1), M. Koch, Goller (1), F. Koch (3), Pflugfelder (5/2), Cakar (1), Stauch (1), Deseife, Selcho (2), Lehmann (2), Teske (1), Sauerland (7).