Das Land bittet darum, alte Feuerwehrautos zu spenden. Die Gemeinde Oberstenfeld folgt dem Aufruf. Foto: dpa/Symbolbild/Jens Kalaene

Die Gemeinde spendet das alte Fahrzeug der Feuerwehr. Viel Geld hätte sich damit auch nicht mehr machen lassen.

Die alte Feuerwehrdrehleiter aus Oberstenfeld wird einer Gemeinde im Kosovo gespendet. Diesen Beschluss hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gefasst. Die Kommune folgt damit einem Aufruf der Landesregierung.

Der Bürgermeister Markus Kleemann warb für ein positives Votum: „Dadurch tun wir etwas Gutes und helfen Menschen, denen es deutlich schlechter geht als uns.“ Er erinnerte an das Vorbild der Stadt Großbottwar, die ihre alte Drehleiter an eine rumänische Gemeinde weitergegeben hatte. Auch gewähre das Land immer hohe Zuschüsse für neue Feuerwehrwagen, da könne man selbst auch großzügig sein. Bisher spendeten laut Kleemann drei bis fünf Gemeinden aus Baden-Württemberg ihre Feuerwehrfahrzeuge für den Kosovo.

Die Oberstenfelder Gemeindeverwaltung hatte seit Dezember vorigen Jahres versucht, die alte Drehleiter zu verkaufen. Auf Internetplattformen erging kein einziges Gebot, als das Gerät mit Startgeboten von 12 500 und 10 000 Euro präsentiert wurde. Auch auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt reagierte niemand. Von fünf angeschriebenen Fahrzeughändlern zeigten nur zwei Interesse, sie wollten aber nur 5000 und 6260 Euro zahlen.

Die starken Vorschriften in Deutschland und mögliche hohe Kosten für Reparaturen schreckten mögliche Käufer hierzulande ab, erklärte Annette Kori von den Freien Wählern. Im Kosovo gebe es diese Vorschriften nicht und die Bewohner dort seien in der Lage, die Reparaturen selbst auszuführen. „Solch ein Fahrzeug kann Leben retten.“

An die bittere Armut im Kosovo erinnerte Monika Bächle von der CDU. „Es gibt dort wenige Reiche, die aber für das Gemeinwesen nichts tun.“ Mit der Spende könnten sich die Gemeinden selbst helfen.

Vor Jahren habe man bereits vorgeschlagen, ein altes Feuerwehrfahrzeug nach Griechenland zu verschenken, erinnerte sich Erich Scheer von der SPD, schließlich sei dann das Auto doch verkauft worden. Jetzt rufe die Landesregierung dazu auf, was offenbar der Sache Nachdruck verleihe.