Noch vier Rückhaltebecken sollen in Betrieb gehen. Foto: Sabine Reich

Im Oberstenfelder Gemeinderat ist der Wunsch nach einem möglichst schnellen Bau der restlichen Rückhaltebecken fürs Bottwartal laut geworden.

Bilder sagen manchmal mehr als viele Worte. Das war auch im Oberstenfelder Gemeinderat am Donnerstag so. Der Bürgermeister Reinhard Rosner zeigte, welche Folgen das Hochwasser vom 31. Mai im Ort hatte. Nur knapp entging das Klärwerk im Sauserhof einer Überflutung, einzelne Keller waren vom Übertritt des Hasenbachs betroffen. „Im Vergleich zu den Bildern, die uns täglich im Fernsehen begegnen, ist das ein Kinderspielplatz“, rückte der Rathauschef später die Dimensionen zurecht, doch habe das Hochwasser im Bottwartal gezeigt, dass weitere Becken im Oberlauf der Bottwar gebaut werden müssten. Das große Rückhaltebecken im Großbottwarer Hoftal sei vollgelaufen und habe seine Bewährungsprobe bestanden.

Der SPD-Rat Erich Scheer nahm den Ball auf und riet, den Bau der drei ausstehenden drei Hochwasserschutzbecken in Kurzach, im Prevorster Tal und Schmidbach zügig anzugehen. Die Kommunen sollten in ihren Haushalten nicht sparen. „Es wäre Großbottwar deutlich teurer gekommen, wenn sie gewartet hätten“, sagte er im Blick auf den Schutz der Storchenstadt durch das Hoftalbecken.

Nach den aktuellen Planungen steht es aber um die Solidarität zwischen den Kommunen des Zweckverbandes Hochwasserschutz Bottwartal nicht schlecht. Das Rückhaltebecken Hasenbach in Oberstenfeld wird seit Wochenbeginn gebaut. Es soll zum Jahresbeginn 2015 in Betrieb gehen. Die Proteste einzelner Anwohner gegen eine Überdimensionierung des Bauwerks waren vom Landratsamt Ludwigsburg abgewiesen worden. Zu Recht, findet Reinhard Rosner, der von einem 30- bis 40-jährigen Hochwasser vom 31. Mai sprach und den Schutz gegen eine Flutwelle realisiert sehen will, wie sie alle 100 Jahre vorkommen kann.

Den Bau der drei anderen Hochwasserbecken im Blick hat Brigitte Keller, Geschäftsführerin des Zweckverbandes Bottwartal und Ordnungsamtsleiterin im Großbottwarer Rathaus. „Wir sind mit den beiden Becken Prevorster Tal und Kurzach schon in die Planung gegangen“, sagte sie auf Anfrage. Im Sommer werde man sich im Landratsamt mit vielen Behördenvertretern an einen Tisch setzen, um genaue Standorte festzulegen.

Weiter an den gemeinsamen Zielen festhalten wollen auch die anderen Kommunen. „Wir befürworten den Bau der restlichen Becken, die Mittel sind in unserem Haushalt eingeplant“, sagt Michael Knöpfle, im Steinheimer Bauamt für den Hochwasserschutz zuständig. Und auch Patrick Holl, Bürgermeister von Beilstein, will an der Marschroute festhalten, wenn die Becken auf der Beilsteiner Gemarkung gebaut werden sollen: „Es ist eine Pflichtaufgabe zum Schutz der Allgemeinheit.“