Die Lage im Grün der Parkplätze scheint Wohnmobilisten anzuziehen. Foto: Zweckverband

Der Freibad-Vorsitzende Markus Kleemann kontert die Kritik eines Nutzers im Internet.

Oberstenfeld/Beilstein - Wohnmobile werden immer beliebter. Da tauscht man sich im Internet aus, wo es die besten Plätze gibt – und wo es nicht so gut läuft. Nur ein Sternchen von fünf möglichen bekamen die erst im vergangenen Sommer eingerichteten fünf Stellplätze am Mineralfreibad Oberes Bottwartal im Forum von Promobil. Allerdings postete nur ein Gast. Seine Kritik am 24.  November lautete: „Ver- und Entsorgung funktioniert nicht. Geld wird zwar angenommen. Wasser kommt aber nicht. Hat eher den Charme eines Parkplatzes außerhalb vom Ort. Unter ganzjährig nutzbar verstehe ich etwas anderes, als dass es das ganze Jahr einen Parkplatz gibt.“

Auf die Kritik angesprochen, äußert sich der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann, zugleich Vorsitzender des Freibad-Zweckverbandes, verwundert. „Wir sind sehr zufrieden, wie sich die Anlage entwickelt.“ Wenn er derzeit vorbeifahre, sehe er oft Wohnmobile dort, manchmal bis zu fünf. Allein in diesem Mai seien bereits 18 Fahrzeuge zu Gast gewesen. Auch die Bezahlung an Ort und Stelle laufe prima: „Unsere Freibad-Mitarbeiter brauchen gar nicht hingehen – die Wohnmobilisten kommen von selbst.“ Acht Euro kostet die Übernachtung mit zwei Erwachsenen im ruhigeren Bereich der Parkplätze.

Und was war im November mit der Wasserversorgung und der Entsorgung? Die seien tatsächlich erst einige Monate nach der Eröffnung der Plätze in Betrieb genommen worden, räumt Markus Kleemann ein und verweist auf die ausgelasteten Unternehmen. „Je schneller man etwas haben will, desto teurer wird es – auch in diesem Fall bot es sich an, noch ein bisschen zu warten.“ Seit Oktober/November sei aber alles betriebsbereit gewesen. Warum der Gast am 24. November postete, dass es nicht funktionierte, kann der Bürgermeister nicht so recht nachvollziehen. „Er könnte erst später geschrieben haben oder es kann sein, dass die Anlage wegen Frostgefahr abgestellt war.“

Auf jeden Fall stelle der Freibad-Zweckverband die Womo-Plätze ganzjährig zur Verfügung, betont Kleemann. Allerdings sei die Wlan-Nutzung an die Öffnung des Freibades gekoppelt und werde in der kühlen Jahreszeit ausgestellt. Ansonsten biete der Platz aber alle der im Portal gelisteten Vorzüge, wie etwa befestigten Untergrund, gute Anschlüsse an Rad- und Wanderwege sowie die fußläufige Erreichbarkeit der Ortsmitten. „Man darf auch hinsichtlich des Komforts nicht vergessen, wir bieten keinen Campingplatz, sondern lediglich Stellplätze für Wohnmobile.“ Der Bürgermeister hält es für verschmerzbar, dass man keine Waschmaschine und keinen Trockner vorhalte.

Trotz solcher Nachteile hält der Oberstenfelder Bürgermeister die Stellplätze am Freibad – und nicht direkt in den Orten Oberstenfeld und Beilstein – nach wie vor für die besten. „Wir haben einen attraktiven Platz geschaffen“, sagt er. Ein Standort etwa am Bürgerhaus in seiner Kommune hätte nicht den Charme, der in der Nähe des Freibads liege. Markus Kleemann verweist auf die Synergieeffekte: Mit Oberstenfeld und Beilstein hätten sich zwei Kommunen über den Freibad-Zweckverband die Kosten von etwa 85 000 Euro geteilt. Dazu habe man zehn Prozent Förderung durch ein Programm des Verband Region Stuttgart bekommen und sei dadurch auch in der Werbung vertreten.

Die Vorteile der Investition liegen laut Kleemann auf der Hand: „Besucher schauen sich unsere Orte an, kaufen dort ein und stärken damit unseren Wirtschaftsstandort.“ Vom Freibad aus könnten Gäste auch über die Radwege leicht in die beiden Orte hineinfahren oder Touren ins Bottwar- oder Schozachtal unternehmen. Die Lage zwischen den beiden Burgen sei traumhaft.