Hatten einige Tore zu bejubeln (von links): Berkan Alimler, David Müller, Marco Grüttner und Dominik Salz. Foto: avanti

Der Spitzenreiter fertigt eine Woche nach dem Kantersieg in Göppingen auch den SV Linx ab. Dass es sechs Torschützen gibt, unterstreicht die Stärke des Kaders und den Teamgeist.

Freiberg - Der SGV Freiberg hat sich in der Oberliga wahrlich in einen Rausch gespielt. Fertigte der Tabellenführer in der Vorwoche auswärts den Göppinger SV mit 7:0 ab, schoss er diesmal den SV Linx mit demselben Ergebnis aus dem heimischen Wasenstadion. 14:0-Tore in zwei Spielen – es ist ein dickes Ausrufezeichen in der noch jungen Saison. „Zweimal hintereinander so hoch zu gewinnen, das ist natürlich nicht selbstverständlich“, war SGV-Trainer Evangelos Sbonias erfreut. Er sprach vom Ergebnis harter Arbeit.

Die Zuschauer sahen ein Freiberger Team, das vor allem in der zweiten Hälfte Spielfreude und nicht enden wollenden Offensivdrang an den Tag legte. Anders noch im ersten Durchgang, als der SGV es nach dem frühen 1:0 durch Dominik Salz nach mustergültiger Vorlage von David Müller (2.) ob der deutlichen Überlegenheit zu locker nahm. Pässe wurden unsauber gespielt und beim Torabschluss fehlte die letzte Entschlossenheit. Der Kopfball von Lukas Hoffmann nach einer Ecke an die Unterlatte war da die Ausnahme (13.). „Wir wurden zu überheblich. Jeder wollte den besonderen Ball spielen“, ärgerte sich Evangelos Sbonias über die Minuten zehn bis 40. „Das soll jetzt auch nicht überheblich klingen. So etwas gehört einfach nicht zu unserem Spiel. Wir müssen im Plan bleiben.“

Und der sieht vor, die spielerische Klasse auch konsequent in Zählbares umzumünzen. Was nach dem 1:0-Pausenstand hervorragend funktionierte. Wieder waren zwei Minuten gespielt, da schoss Kapitän Marco Grüttner nach Flanke von Yannick Thermann am langen Pfosten ein. Freiberg schaltete nun keinen Gang zurück, sondern stattdessen in den Vollgas-Modus. Immer wieder wurden Bälle in die Schnittstelle der Linxer Abwehr gespielt. Und vor dem Tor hatten die SGVler meist den Blick für besser postierte Mitspieler. So fiel Treffer um Treffer: Dominik Salz legte nach einem langen Ball uneigennützig quer auf Grüttner, der auf 3:0 erhöhte (63.). Und fünf Minuten später legte Grüttner selbst in guter Position quer auf Thermann, der einschob. Linx, das in der ersten Hälfte zweimal verletzungsbedingt wechseln musste, konnte sich kaum mehr aus der eigenen Hälfte befreien. Stattdessen brannte es hinten lichterloh: Grüttner steckte durch auf den eingewechselten Neuzugang Mario Ebenhofer – der Österreicher war vor dem Keeper zur Stelle und stellte auf 5:0 (78.). Nur vier Minuten später traf der nächste Joker: Patrick Fossi schoss eine Ablage von Thermann trocken ein. Und mit einem direkt verwandelten, von der Mauer leicht abgefälschten Freistoß aus 22 Metern setzte Volkan Celiktas den umjubelten Schlusspunkt (87.).

„Mit den neun Spielen in vier Wochen hatten wir natürlich viel Gelegenheit, uns gut einzuspielen“, sagte Stürmer Dominik Salz, der betonte, dass aus der Mannschaft eine Gruppe von Freunden geworden sei. Dass es sechs Torschützen gegeben habe und vor dem Tor immer wieder quergelegt wurde, zeige den Charakter der Mannschaft. Das bestätigte Neuzugang Ebenhofer, der erst vorherige Woche zum Team stieß, nachdem er vergangene Saison noch für den rumänischen Erstligisten FC Botosani gespielt hatte – und sich jetzt gleich mit einem Tor einbrachte. „Mir wurde schon gesagt, dass das ein teurer Einstand für mich wird“, meinte der 28-Jährige wenige Minuten nach dem Abpfiff lachend. Der Charakter der Mannschaft und der Menschen im Umfeld sei top, beschrieb er seine ersten Eindrücke. Und die weitere Zielsetzung? Man wolle natürlich jedes Spiel gewinnen – wobei es dennoch gelte, „bodenständig zu bleiben.“ Dass Trainer Sbonias darauf ein besonderes Auge haben wird, machte er mehr als deutlich.

SGV Freiberg:
Burkhardt – Keklik, Celiktas, Hoffmann – Thermann (85. Özen), Ikpide, Berisha (58. Mauersberger), Müller (78. Fossi), Alimler – Grüttner, Salz (68. Ebenhofer).