Manche Kinder verlieren derzeit beim Homeschooling den Anschluss. Foto: Archiv (dpa)

Die Lockdown-Politik verschärft die Probleme bildungsferner Schichten an Grundschulen.

Oberstenfeld - Viele Jugendhäuser sind geschlossen – was machen nun die Sozialarbeiter? Diese Frage ist berechtigt und stellt sich nicht nur in Oberstenfeld. Natürlich sind die Mitarbeiter weiter tätig, und haben mit der Einzelberatung von Jugendlichen auch viel zu tun. Eine ruhige Kugel schieben sie also bestimmt nicht. Dennoch ergeben sich durch das zurückgefahrene Programm der Jugendhäuser neue Spielräume. In Oberstenfeld hat das dazu geführt, dass die Grundschule mit ihrer Schulsozialarbeit um Hilfe bittet. Es gibt dort Kinder, die beim Homeschooling den Anschluss verlieren – gut, dass die Gemeinde das Problem ernst nimmt und die Kräfte neu bündeln will.

Redet man mit den Schulleiterinnen in der Region, fällt ein Satz sinngemäß immer wieder: „Das Lernen im Klassenraum ist um ein Vielfaches besser als im Fernunterricht.“ Zwar ermöglichen digitale Plattformen vielen Kindern ein eigenständiges Lernen, doch können Lehrer im realen Klassenzimmer viel direkter auf Probleme reagieren.

Die strikte Lockdown-Politik von Bund und Ländern mit ihren Kollateralschäden bleibt umstritten. Auch wenn an Grundschulen schon Beachtliches geleistet wurde, um den Kindern digital das Einmaleins des Lebens zu vermitteln – die soziale Schere droht auseinanderzugehen und bildungsferne Schichten auszuschließen. Kinder, die dabei sind abzutauchen, brauchen besonders viel Unterstützung.

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