Wenigstens virtuell ist ein Besuch im neuen Kunsthaus nun möglich. Foto: privat

Weil das neue Kunstmuseum noch nicht eröffnet werden durfte, können Interessierte nun virtuell einen Einblick bekommen.

Marbach - Wer hat nicht schon mal durch ein Schlüsselloch geguckt, um das dahinter Verborgene zu erspähen? Trägt dies doch stets eine Spur Geheimnisvolles in sich; gerade auch zur Weihnachtszeit. Fast wie ein Weihnachtsmärchen mutet es deshalb an, dass ein Blick durch das Schlüsselloch des neuen Fritz Genkinger Kunsthauses nun möglich ist. Denn eigentlich „ist es ein trauriger Grund, dass wir uns heute hier treffen“, konstatierte Bürgermeister Jan Trost bei der Begrüßung der Gäste, die bei der Pressekonferenz am Dienstagvormittag Zeugen eines cineastisch besonderen Augenblicks wurden. Denn Manfred Knappe, der Vorsitzende des Freundeskreises Fritz Genkinger und Architekt des Museums, konnte in Kooperation mit der Marbacher Regisseurin Sabine Willmann, deren Ehemann Oliver Heise (Montage und Musik) sowie Notker Mahr (Bildgestaltung) ein Projekt realisieren, das den Corona-Umständen zum Trotz treffliche Einblicke in Marbachs jüngstes Kunstmuseum gewährt. Das nämlich steht bereit, darf aber derzeit nicht besucht werden; der Pandemie wegen. „Eigentlich hätte das Kunsthaus schon längst eröffnet sein sollen“, führte Jan Trost aus.

Dass momentan eben nichts los ist, betrübt Manfred Knappe sehr. Umso glücklicher schätze er sich, dass mithilfe des Films, der zum „Hineinflanieren“ auffordere, den Menschen die Möglichkeit gegeben werde, einen soliden Eindruck vom Museum zu erhalten. „Es ist ein emotionaler Film, der mit starker Symbolkraft daherkommt und der die Menschen animieren soll, nach Marbach zu kommen“, so Knappe, der den Film „wie ein Kunstwerk“ sieht. In der Tat: Der vierminütige Streifen macht erheblich Lust auf mehr. Ambitioniert, ja liebevoll wird darin der vielseitige Künstler Fritz Genkinger nahegebracht. Einer, „der sich vom Kunstmarkt nie korrumpieren hat lassen“, wie Sabine Willmann betonte. In künstlerisch gelungener Symbiose bringt der Film den Zuschauer in Kontakt mit dem unverwechselbaren Kunststil Genkingers wie auch mit der charakterstarken Architektur des Museums. Obendrein bedient er sich der Stimmen Oliver Heises, der Genkingers authentische Gedanken als Statements spricht, sowie der Schauspielerin Dorothea Baltzer, die informiert. „Nach dem Film blutet einem geradezu das Herz, dass wir so etwas Attraktives in unserer Stadt gerade nicht zeigen können“, meinte Bürgermeister Trost zum Abschluss.

Hier geht es zum Film:
„Blick durch das Schlüsselloch des Fritz-Genkinger-Museums“