Das Klimaschutz-Maskottchen und das Klimaschutz-Logo Foto: Stadt Steinheim

Die Stadt Steinheim hat einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Die Klimaschutzmanagerin hat jetzt das neue Logo samt Maskottchen präsentiert.

Steinheim - Vor fast genau einem Jahr hat Rebecca Roller als Klimaschutzmanagerin in Steinheim begonnen. Die Stelle wurde neu geschaffen und seitens der Verwaltung und des Gemeinderates als Meilenstein gefeiert und als klares kommunalpolitisches Statement für die Ziele des Klimaschutzes gewertet. Nach dem ersten von insgesamt drei Jahren, auf die die Stelle befristet ist, zieht Rebecca Roller eine positive Bilanz. „Ich habe mich gut eingelebt und die Arbeit macht mir großen Spaß. Die Aufgaben sind breit gefächert.“

Eine Aufgabe hat sich Rebecca Roller selbst gestellt – und umgesetzt. Die Klimaschutzmanagerin schrieb einen Ideenwettbewerb für ein Klimaschutz-Logo aus. Vom 30. April bis 15. Juni konnten Bürger Entwürfe einreichen. 17 Steinheimer jeglichen Alters, wie Bürgermeister Thomas Winterhalter betont, haben mitgemacht. „Es waren tolle Ideen und ich habe mich über jede einzelne gefreut“, sagt Roller und strahlt. Am Dienstagabend in der Ratssitzung präsentierte sie den Gewinner-Entwurf. Er vereint die Wahrzeichen der Stadt: Steppi, den Urmenschen, die beiden Flüsse Bottwar und Murr und setzt sie in eine Symbiose mit einem Baum als Element des Lebens und der Sonne als Element der Energie.

Von den Räten gab es viel Lob für das neue Logo. Aber nicht nur für das, denn im Rahmen des Wettbewerbs wurde auch die Idee eines Maskottchens für gut befunden, wie Roller es ausdrückte. Es zeigt einen Umweltschützer, der vier Figuren beschützt, die unter anderem für die Elemente Wasser und Sonne oder aber auch für die Luftqualität stehen. Bislang ist der nette Geselle noch namenlos. Das kann sich aber noch ändern. Roller: „Ein paar Gedanken hatte ich mir dazu schon gemacht, allerdings habe ich bisher keinen passenden Namen gefunden und finde einen ,neutralen’ Umweltschützer auch gar nicht so schlecht.“

Maskottchen und Logo sollen künftig für Mitteilungen auf der Homepage, im Amtsblatt oder für andere Veröffentlichungen genutzt werden. Das Maskottchen, schlägt Roller vor, könnte aber auch in Schulen oder Kindergärten pädagogisch genutzt werden. Denn die Aufgabe eines Klimaschutzmanagers, das wird im Gespräch mit Roller klar, ist ein Stück weit immer auch eine erzieherische. „Man kann am Nutzerverhalten viel ändern und letztlich dadurch viel Energie einsparen.“

Blickt die 26-Jährige auf ihr erstes Jahr in der Urmenschstadt zurück so war sie am meisten mit dem Thema Bestandsaufnahme beschäftigt. „Wir haben eine Energieleitlinie eingeführt und sind in Sachen Energiemanagement schon einige Schritte vorwärts gekommen“, freut sich Roller. Fertig sei man bei diesem Thema jedoch nie. „Wir wollen ein Basis-Energiemanagement aufbauen und haben die Gebäude hinsichtlich ihres Energieverbrauchs priorisiert.“ Besagte priorisierte Gebäude machen rund 30 Prozent des Wärmeverbrauchs der Stadt aus. Auf der Liste vorn stehen unter anderem das Rathaus, die Grundschule Höpfigheim und die Bottwartalhalle. Die empfohlenen Maßnahmen werden in einem Bericht zusammengefasst, der dann wiederum dem Ratsgremium vorgelegt wird.

Ein zweites großes Thema, mit dem sich Rebecca Roller beschäftigt, ist der European Energy Award, ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das auf europäischer Ebene entwickelt wurde. Ziel ist, die Qualität der Energieerzeugung und -nutzung in einer Kommune zu bewerten, regelmäßig zu überprüfen und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu erschließen. 500 Punkte sind maximal über sechs Handlungsfelder erreichbar. Wer mindestens 50 Prozent der Punkte nach einem entsprechenden Audit erreicht, erhält den Award. Wer 75 Prozent oder mehr schafft bekommt ihn in Gold. „Es ist ein Instrument, mit dem man sich vor Augen führt, was man erreicht hat.“

Das Land Baden-Württemberg fördert die Teilnahme am European Energy Award. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gewährt den Teilnehmern einen Zuschuss von 10 000 Euro. Zudem können die Kommunen im Rahmen des Programms Klimaschutz-Plus einen höheren Fördersatz für investive Maßnahmen in Anspruch nehmen. „Das Thema Klimaschutz ist wichtig für die Kommunen“, ist Rebecca Roller überzeugt. „Und es ist ein Thema, an dem man immer dran bleiben sollte.“