Unterhalb der Straßen zwischen den beiden Kommunen sollen sich Unternehmen ansiedeln können. Foto: Archiv /(Werner Kuhnle)

Marbach und Erdmannhausen wollen Gewerbegebiet aufs Gleis setzen. Doch zuerst sind Detailfragen zu klären. Und in puncto Grundstücke muss auch noch verhandelt werden.

Marbach - Auf den zur Verfügung stehenden Flächen geht hier wie da wenig bis gar nichts mehr. Deshalb arbeiten Marbach und Erdmannhausen schon seit Jahren daran, ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Der Standort ist auch längst auserkoren: Unterhalb der Kreisstraße 1603 zwischen der Schillerstadt und der Brezelgemeinde, gleich nach dem Marbacher Ortsausgang, sollen sich Unternehmen auf rund zehn Hektar ansiedeln können. Allerdings sind die Verantwortlichen nach wie vor damit beschäftigt, an vertraglichen Details zu feilen. „Wir befinden uns aber auf der Zielgeraden“, sagt der Marbacher Bürgermeister Jan Trost. Noch in diesem Jahr solle möglichst ein Knopf an die Vereinbarung gemacht werden.

Komplett auf Erdmannhäuser Gemarkung

Diese Zielvorgabe bestätigt Marcus Kohler, sein Amtskollege in Erdmannhausen – auf dessen Gemarkung sich das komplette Gebiet mit dem Namen Bremental befindet. Genau diese geografische Ausgangslage macht es auch so kompliziert: Bedeutet das nun zwangsläufig, dass der Bauhof der Brezelgemeinde auf den Straßen des Areals Winterdienst schieben muss? Immerhin handelt es sich um ein interkommunal betriebenes Gelände, womit auch eine andere Lösung denkbar wäre. Und welche Feuerwehr rückt im Fall der Fälle aus? Fragen, zu denen man noch ein Einvernehmen erzielen müsse, berichtet Marcus Kohler. Am vielleicht kniffligsten sei aber die Entscheidung, wie man es mit den Abwassergebühren halten soll, erklärt der Rathauschef. Bebaut würden zwar Grundstücke, die zu Erdmannhausen gehören. Die Entwässerung solle aber über die Marbacher Seite erfolgen. Solche Dinge müssten so geregelt werden, dass sie einer juristischen Überprüfung standhalten, betont Jan Trost.

Spatenstich soll 2023 erfolgen

Gleichwohl wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis auf dem Areal die Bagger anrücken können. Marcus Kohler schätzt, dass für den ersten Abschnitt 2023 der Spatenstich erfolgen kann. Es werde zum Auftakt darum gehen, eine Erweiterungsfläche für die Firma Hainbuch zu erschließen. Anschließend sollen die weiteren Abschnitte realisiert werden. Wobei dafür noch einiges Verhandlungsgeschick vonnöten sein dürfte. Für die Hainbuch-Expansion habe man die Grundstücke zwar beisammen, weitere Parzellen in dem Plangebiet müsse man aber noch sichern, sagt der Erdmannhäuser Bürgermeister.

Konkretes Interesse von vier Firmen aus dem Ort

Weniger problematisch dürfte in der Folge sein, Abnehmer für die Bauplätze zu finden. Bei ihm gingen regelmäßig Anfragen von Unternehmen ein, die Grundstücke suchen, betont Kohler. Alleine aus Erdmannhausen hätten bereits vier Firmen ihr Interesse hinterlegt, den Betrieb Richtung Bremental verlegen zu wollen. „Auch von Marbacher Seite gibt es weitere mögliche Interessenten neben der Firma Hainbuch. Sowohl von Erdmannhäuser als auch von Marbacher Seite wäre der Bedarf für das Gebiet auf jeden Fall da“, ergänzt Jan Trost. Wer jeweils den Zuschlag für die Grundstücke erhalten soll, werde gemeinsam entschieden, sagt Kohler. Die Kriterien müssten aber zunächst festgelegt werden. „Wichtig ist uns, dass wir es schaffen, dort Firmen anzusiedeln, die hier heimisch sind, oder aber Firmen, die aufgrund von der Topografie und der Ökonomie zu uns passen. Um es konkret zu machen: Ein Logistikunternehmen kommt dort sicher nicht infrage. Es geht um arbeitsplatzintensiveres Gewerbe“, erklärt der Bürgermeister.