Fabian Benöhr hofft auf viele tolle Begegnungen in seinem neuen Laden. Foto: KS-Images.de

Fabian Benöhr hat am Mittwoch sein Antiquitätengeschäft „Wirttemberg“ in der Niklastorstraße 7 eröffnet

Marbach - Fabian Benöhr liebt es, in die Vergangenheit einzutauchen, sich in die Geschichten einzelner Gegenstände reinzufuchsen und ihnen auf den Grund zu gehen. „Das treibt mich um, da kann ich alles um mich herum vergessen“, sagt der 37-Jährige, der aus Benningen stammt, inzwischen in Backnang wohnt und sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Kunst- und Antiquitätenhändler gemacht hat. Bei der ZDF-Trödelsendung Bares für Rares war er bereits zwölfmal als Experte zu sehen, und auch sonst dreht sich sein komplettes Leben um alte Dinge. Seit rund vier Jahren hat Fabian Benöhr einen Antiquitätenladen in Backnang, am Mittwoch hat er nun einen weiteren eröffnet – mitten in der Marbacher Altstadt. Immer mittwochs wird der Raum in der Niklastorstraße 7 nun geöffnet haben. „Mein Wunsch wäre, dass irgendwann noch ein zweiter Tag hinzu kommt, weil die Resonanz so gut ist“, sagt er.

Dass es ihn nach Marbach verschlagen hat, ist kein Zufall. „Zum einen komme ich ja aus Benningen und mag Marbach, zum anderen passt die Schillerstadt genau zu mir und meinen Sachen.“ In den Gassen mit den alten Fachwerkhäusern würde man noch die Vergangenheit spüren. „Ich hatte schon länger mit der Idee gespielt, hier einen Laden aufzumachen. Ende Mai hat sich dann die Möglichkeit ergeben, und ich habe sofort zugegriffen“, sagt er.

In dem kleinen Geschäft unweit des Tobias-Mayer-Museums kann man nun allerhand Rares entdecken. Eine Husarenjacke oder eine Kunstkeramik-Vase etwa – beides aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch antiken Schmuck, Besteck oder Drucke findet man in den Vitrinen. „Meine Schwerpunkte liegen auf Schmuck und zeitgenössischer Kunst, aber letztlich biete ich eine breite Palette an, also auch klassische Antiquitäten“, sagt der 37-Jährige, den das Antik-Fieber auf dem Dachboden seines Opas gepackt hat. „Da habe ich ein paar Sachen gefunden, die mich total interessiert haben, und dann bin ich immer mehr in diese Schiene reingerutscht. Mich treibt es um, mehr über alte Dinge, die ich so finde, zu erfahren.“ Und das hört auch nicht auf, wenn er die Ladentüre schließt. „Ich lese meist noch bis zum Schlafengehen“, verrät er.

Das Handeln mit Antiquitäten ist die Passion des Familienvaters. Das macht ihm Spaß. Egal ob auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen, bei denen er auch selbst Hilfestellung gibt – das Suchen nach verborgenen Schätzen treibt ihn an. „Live auf Dachböden rumstöbern finde ich super. Die Arbeit für Bares für Rares ist toll, aber ich hänge einfach auch an der Praxis. Denn: Die Geschichten, die hinter vielen Dingen stecken, sind toll. Es begeistert mich jedes Mal aufs Neue, zu sehen, welche Wege sie genommen haben. Da bekomme ich oft Gänsehaut. Das liegt aber sicherlich auch mit daran, dass ich sehr geschichtsinteressiert bin.“ Für ihn wird Geschichte greifbar, sobald er etwas Antikes in der Hand hält. „Man begreift vieles dadurch einfacher“, sagt Fabian Benöhr, der auch Suchaufträge annimmt oder Dinge ankauft. Sein Wunsch für seinen neuen Laden in Marbach? „Ich hoffe, dass viele Marbacher, aber auch Touristen den Weg zu mir finden und neugierig sind.“ So sehr, dass einem zweiten Öffnungstag nichts im Wege steht.