Die Aussicht ist gut, das Motion-Center (rechts) eignet sich gut für einen Bewegungsparcours. Foto: Sandra Brock

Die neue Erdmannhäuser Schulturnhalle ist fertig. Der 5,5 Millionen Euro teure Bau soll nach dem Lockdown mit Leben gefüllt werden. Über die Zukunft der alten Halle muss noch entschieden werden: Möglich sind Abriss oder Nutzung als Kalthalle.

Erdmannhausen - In Erdmannhausen scheint man gerne mit gutem Ausblick zu bauen. Schon das neue Kinderhaus am Herdweg besticht durch seine gute Sicht in die Umgebung – und auch bei der neuen Schulturnhalle lohnt sich der Blick aus den großen Fenstern.

Aber das ist natürlich nicht das eigentliche Plus an der neuen Halle. Die Nutzer seitens der Vereine und vor allem der Schule dürften sich vielmehr darauf freuen, den Bau endlich mit Leben füllen zu dürfen. Vergangenen Freitag war Bauabnahme mit dem Landratsamt, Stand jetzt fehlen nur noch einige Kleinigkeiten sowie die Endreinigung. „Ziel ist es, nach dem Lockdown hier loslegen zu können“, sagt der Kämmerer Eberhard Immel. Die Rektorin der benachbarten Astrid-Lindgren-Schule, Beate Hartmann-Matter, freut sich schon. Besonders angetan hat es ihr das „Motion Center“ in der Ecke der Halle: eine Kletterwand mit herausklappbaren Leitern, Rutsche und Netz. Aus dem Hallenboden können zudem Halterungen für Reckstangen herausgefahren werden. „Da können wir einen tollen Bewegungsparcours machen“, so Hartmann-Matter.

Nach dem ersten Baggerbiss Anfang 2019 hätte die neue Halle eigentlich schon zu Beginn des Schuljahres 2020 fertig sein sollen, doch der Bau verzögerte sich etwas, „was aber nicht so schlimm war, da wir die alte Schulturnhalle ja noch haben“, sagt der Bürgermeister Marcus Kohler. Über deren Zukunft müsse man sich noch unterhalten. Möglich sei, wie bislang angedacht, ein Abriss. Aber auch die Nutzung als Kalthalle stehe im Raum. „Das muss gut durchdacht sein, immerhin würde ein Abriss auch 200 000 bis 300 000  Euro kosten“, so Kohler.

Für die neue Halle, die direkt neben der alten steht, liegt die Gemeinde mit 5,5 Millionen Euro im Kostenrahmen, erklärt der Kämmerer. Die Ausführung sei ein Spannungsfeld: Vieles wurde „so einfach wie es geht“ gemacht – etwa die Treppe aus Sichtbeton oder die vergipsten Wände. Nötiges sei hingegen sehr hochwertig umgesetzt worden.

Neben der eigentlichen Halle mit Trennvorhang kann auch in einem zwölf mal zwölf Meter großen Gymnastikraum Sport getrieben werden. Eine Tribüne mit Sitzbänken und eine kleine Küchennische runden das Ganze ab. Auch auf den energetischen Aspekt wurde geachtet. Auf dem Dach ist eine Solaranlage installiert. Geheizt wird in Grundlast mit Pellets und Blockheizkraftwerk und in Spitzenlast mit Gas – und das im Nahwärmeverbund mit den benachbarten Kindergärten und der Schule, die ebenfalls vom Strom der Solaranlage versorgt werden.