Eine Szene, die es in Affalterbach im Jahr 2020 nur dreimal gab. Einmal wurde in eine Gaststätte eingebrochen, zweimal in ein Wohngebäude. Foto: picture alliance/dpa/Patrick Seeger

Selbst die Polizei ist beeindruckt davon, wie sicher es sich in Affalterbach leben lässt. Die Zahl der Straftaten ist um ein gutes Drittel gesunken.

Affalterbach - Bürgermeister Steffen Döttinger hatte nach der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik allen Grund zur Freude. „So sicher wie in Abrahams Schoß“, lasse es sich im Ort leben, brachte er die Ausführungen von Polizeihauptkommissar Joachim Schäfer, Bezirksleiter in Marbach, auf den Punkt. Ein wenig übertrieben mag der Vergleich ja gerade auch im Hinblick auf die statistischen Verwerfungen des Corona-Jahres 2020 gewesen sein, aber dennoch meinte auch Schäfer: „Das ist schon toll hier, sicherer geht’s fast nicht.“ Insgesamt 57 Straftaten und damit 30 weniger als noch 2019 registrierten die Beamten des Polizeireviers Marbach. Kleiner Wermutstropfen: Es wurden nur 52,6 Prozent der Vorfälle aufgeklärt – was aber auch an den insgesamt sehr geringen Fallzahlen liegt, die dafür sorgen, dass schon wenige nicht gelöste Fälle den statistischen Gesamteindruck sichtlich verderben.

Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen zu

Im Einzelnen ging die Zahl der Straßenkriminalität von 17 auf zehn Fälle zurück, die der Rauschgiftdelikte von 11 auf zwei, die der sogenannten Rohheitsdelikte – dazu zählen Körperverletzung, Bedrohung und Raub – von 17 auf neun. Angestiegen sind dagegen Vermögens- und Fälschungsdelikte, wozu auch Fälle nicht bezahlter oder nicht gelieferter Ware aus dem Internet gehören. Das heiße jedoch nicht, dass die Betrüger tatsächlich auch in Affalterbach lebten, erklärte Schäfer: „Wenn man den Täter nicht ermitteln kann, wird der Wohnort des Opfers in der Statistik angegeben.“ Zudem gab es einen Fall des Widerstands gegen Polizeibeamte – das war zuletzt 2016 vorgekommen. Es hatte außerdem zwei Wohnungseinbrüche und einen Einbruch in eine Gaststätte gegeben. Einbrüche werden ebenso wie der Aufbruch eines Automaten und ein Ladendiebstahl, bei dem eine Waffe mitgeführt wurde, als schwerer Diebstahl gelistet. „Die Waffe kann aber auch ein einfaches Taschenmesser sein, das gar nicht benutzt wurde“, erläuterte der Bezirksleiter Joachim Schäfer. Die Fälle würden in der Statistik allerdings nicht so detailliert aufgeführt.

Kaum jugendliche Tatverdächtige

Besonders erfreulich aus Sicht des Polizeihauptkommissars, der früher als Jugendsachbearbeiter tätig war: Unter den 27 ermittelten Tatverdächtigen waren nur ein Jugendlicher und ein Heranwachsender – als letztere gelten Personen zwischen 18 und 20 Jahren. „Das zeigt, dass das Vereinsleben in Affalterbach offenbar funktioniert“, so die Schlussfolgerung des Beamten. Denn eine Mitgliedschaft sei aus seiner Sicht die beste Prävention.

Einen Unfallschwerpunkt konnte die Polizei in der Apfelbachgemeinde ebenfalls nicht ausmachen. Lediglich an der Kreuzung der L 1127 und der K 1603, also der Einmündung der Erdmannhäuser Straße, habe es „eine gewisse Häufung“ gegeben, so Schäfer.