Arbeitet in der Oper wie im Beethovensaal auch für den und mit dem Nachwuchs: das Staatsorchester Stuttgart Foto: Sigmund

Die Musikhochschule Stuttgart gründet Orchesterakademien mit dem Staatsorchester Stuttgart und den Stuttgarter Philharmonikern.

Stuttgart - Das Ganze ging, sagt Regula Rapp, „ratzfatz“. Nachdem die langjährige Orchesterakademie mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR wegen dessen bevorstehender Fusion mit dem SWR-Sinfonieorchester ausgesetzt worden war, nahm die Rektorin der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Kontakt zum neuen Leitungsteam der Staatsoper Stuttgart auf – und rannte mit ihrer Idee einer Kooperation dort offene Türen ein. Mit Beginn dieser Saison werden jährlich fünf Studierende der Hochschule an je vier bis sieben Opern- und Ballettproduktionen mitwirken und von Mentoren aus den jeweiligen Instrumentengruppen des Staatsorchesters betreut werden; schon beim Antrittskonzert Cornelius Meisters haben zwei Akademisten mitgespielt.

Die Orchester freuen sich

Während bei dieser Zusammenarbeit das Musiktheater im Mittelpunkt steht, geht es bei der ebenfalls neuen zweiten Orchesterakademie mit den Stuttgarter Philharmonikern um Sinfonisches und um Kammermusik. Sechs bis acht Akademisten pro Spielzeit werden die Philharmoniker aufnehmen; auch diese Studenten werden bei ausgewählten Konzerten in den Reihen des Orchesters sitzen und von erfahrenen Musikern betreut werden. Startup-Konzert für diese Kooperation ist an diesem Dienstag mit einer Art öffentlicher Generalprobe des Philharmoniker-Abonnementkonzertes unter Dan Ettinger in der Musikhochschule.

„Da ist ein Knoten geplatzt“, freut sich Regula Rapp, die jetzt sechs Jahre im Amt ist, über die doppelte Chance, die sie der „ungemein starken Orchesterfakultät“ ihres Hauses mit den beiden Orchesterakademien beschert. Die Abteilung habe das verdient: 2017 wurde sie mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet, und in diesem Jahr habe man „sehr gute neue Dozenten“ hinzugewinnen können. Und die Lage der Hochschule mitten in der Stadt prädestiniere ihr Haus für Kooperationen. Die Orchester freuten sich im übrigen ihrerseits über den frischen Wind, den sie sich von den Studierenden erhoffen. Was, nebenbei, auch für den Staatsopernchor gelte: Dessen Leiter Manuel Pujol habe schon mal wegen einer gemeinsamen Chorakademie bei ihr nachgefragt.

Termin Di 20 Uhr, Konzertsaal der Musikhochschule