Barbara Schoenfeld wird von Oliver Muth vereidigt. Seit Dienstag ist sie jetzt auch offiziell im Rathaus. Foto: Werner Kuhnle

Die neue Beilsteiner Bürgermeisterin ist am Dienstagabend in der Stadthalle offiziell im Rahmen einer Gemeinderatssitzung vereidigt, ihr Vorgänger Patrick Holl verabschiedet worden. Dabei gab es zahlreiche Geschenke – für beide sowie für Oliver Muth.

Es war ein Abend voller Geschenke, warmen Worten und vielen strahlenden Gesichtern – mit einer Frau im Mittelpunkt: Barbara Schoenfeld. Im April war sie zur neuen Bürgermeisterin der Langhansstadt gewählt worden, am Dienstagabend wurde sie nun „endlich“ vereidigt und damit offiziell ins Amt eingeführt, wie Oliver Muth, der stellvertretende Bürgermeister anmerkte. In den vergangenen drei Monaten hatte er die Geschicke im Rathaus geleitet, da Patrick Holl zu diesem Zeitpunkt bereits seinen neuen Job im Gemeindetag angetreten hatte. Am Dienstagabend war aber auch er mit seiner Familie in der Stadthalle zu Gast – um noch einmal in Präsenz Adieu zu sagen und um seiner Nachfolgerin viel Erfolg und „stets ein gutes Händchen und Miteinander“ zu wünschen. Und es blieb nicht nur bei Worten.

Unter den Augen einiger Bürgermeister der umliegenden Gemeinden – aus dem Bottwartal waren Markus Kleemann aus Oberstenfeld und Ralf Zimmermann aus Großbottwar gekommen – überreichte Patrick Holl Barbara Schoenfeld einen Kompass. „Nicht, weil ich Ihnen Orientierungslosigkeit unterstelle. Sondern für den Nebel, der manchmal am Anfang vorhanden ist. Da tut etwas Orientierung gut“, meinte er. Eine größere Pflanze fürs neue Büro bekam Barbara Schoenfeld von Oliver Muth mit den Worten: „Beilstein ist klein und muss besonders behütet und gepflegt werden – wie diese Pflanze.“ Des Weiteren verglich Muth die Gemeinde mit einem Acker. Einem „der zum Teil schon bestellt ist, bei dem es aber noch genügend Platz gibt, um zukunftsträchtige Früchte anzubauen“, sagte er in Richtung der neuen Rathauschefin. Mit ähnlichen Worten hieß auch Bernd Kircher Barbara Schoenfeld im Namen der SPD willkommen. Oliver Kämpf (Bürgerliste) sprach im Namen aller Fraktionen und lobte dabei die Steher-Qualitäten der neuen Rathauschefin: „Sie haben nach dem ersten Wahlgang etwas geschafft, was am Anfang wohl keiner gedacht hätte. Sie haben einen satten Rückstand aufgeholt und gedreht.“ Gelungen war ihr dies durch zahlreiche Hausbesuche: 1500 am Stück, wie die bisherige Schulamtsdirektorin später in ihrer Antrittsrede anmerkte.

Ein Beilstein-Mobile als besonderes Geschenk

Ein ganz besonderes Geschenk bekam Barbara Schoenfeld von den Freien Wählern – und zwar ein Beilstein-Mobile. Das Besondere daran: Die Schnur zum Aufhängen und damit quasi der Mittelpunkt in der Beilstein-Karte befindet sich in Jettenbach, dem Ort, an den Barbara Schoenfeld umgezogen ist. Sichtlich gerührt nahm sie das Geschenk entgegen, ehe sie anschließend ein paar Worte an die anwesenden Gemeinderäte – Thomas Janotta, Brigitte Kobiela und Peter Gruner fehlten –, Verwaltungsmitarbeiter und Besucher richtete.

„Ich bin mir sicher, dass ich dieses Vertrauen, das Sie durch die Wahl in mich gesetzt haben, in den nächsten Jahren zurückgeben kann. Ich bin mir der Verantwortung bewusst“, machte sie klar und umriss kurz einige Themenfelder, die ihr wichtig sind. Beispiel Digitalisierung und Verwaltung: „Das müssen wir schnell und bürgerfreundlich umsetzen. Das werde ich aktiv vorantreiben“, versprach sie. An den Gemeinderat gerichtet machte Schoenfeld zudem klar: „Es wird unsere Aufgabe sein, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen.“ Zum hart geführten Wahlkampf, die teils einer Schlammschlacht glich, wolle sie nichts mehr sagen. Ihren Blick wolle sie jetzt nach vorne richten.

Abschied von Patrick Holl nach neun Jahren

Und dann gab es wieder Geschenke. Diesmal für Oliver Muth. Da er die Phase zwischen dem Weggang von Patrick Holl und der jetzigen Einsetzung von Barbara Schoenfeld überbrückt hat, bekam er von beiden passend ein 3D-Puzzle in Form einer Brücke. „Zur Erinnerung an die Brückenzeit“, erklärte die Rathauschefin und überreichte ihm zudem einen Geschenkkorb, Wein und einen Füll-Federhalter. „Weil sie so viele Dokumente unterschreiben mussten.“

Über einen Gutschein für einen Fahrradladen und zahlreiche Lobesworte konnte sich Patrick Holl zum Abschied freuen. „Sie haben viele wegweisende Dinge in ihren neun Jahren auf den Weg gebracht. Das Kinderhaus Birkenweg war baulich gesehen mit sechs Millionen Euro das größte“, sagte Muth und fügte an: „Ihnen war immer wichtig, dass die Beschlüsse fast einstimmig gefasst werden. Harmonie war eine Grundlage für Sie. Wir denken gern an die gemeinsame Zeit zurück.“