Das Gebiet soll mit Mehr- und Einfamilienhäusern bebaut werden. Foto: Ingenieurbüro Schrembs

An der Winzerhäuser Lückestraße soll ein Neubaugebiet entstehen. Dagegen haben die Räte nichts einzuwenden. Sie machen sich aber Sorgen um die Verkehrssicherheit.

Großbottwar-Winzerhausen - Die Ortskernsanierung in Winzerhausen wurde in den vergangenen Jahren bereits mit voller Kraft vorangetrieben. Zusätzlich an Attraktivität könnte der Großbottwarer Stadtteil nun durch ein neues Baugebiet an der Lückestraße gewinnen. Hier, auf einer Wiese zwischen Narzissen- und Wunnensteinstraße, möchte Investor Jürg Schrembs ein Baugebiet mit einem Sechs-, einem Fünffamilienhaus sowie fünf Einfamilienhäusern entwickeln. Auf dem Weg dahin hat der Unternehmer am Mittwochabend eine weitere Hürde genommen. Der Gemeinderat segnete den Entwurf des Bebauungsplans ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung des Freien Wählers Daniel Hartmann ab. Damit kann nun das Beteiligungsverfahren starten. Bürger, Behörden und Institutionen haben dabei die Möglichkeit, sich zu den Vorstellungen für das Gebiet zu äußern.

Jederzeit Begegnungsverkehr

Die Räte selbst waren grundsätzlich mit dem Entwurf einverstanden, der unter anderem einen zentralen Spielplatz und Tiefgaragenparkplätze für die beiden Mehrfamilienhäuser vorsieht. Heiß diskutiert war allerdings die Anbindung des Areals. Knackpunkt ist, dass die Lückestraße nicht gerade üppig dimensioniert ist. Daraus machte auch Jürg Schrembs keinen Hehl. „Wir schaffen es nicht überall, auf eine Fahrbahnbreite von sechs Metern zu kommen“, erklärte der Winzerhäuser. „Ich bin allerdings der Meinung, dass das nicht nötig ist“, fügte er hinzu. Die Breite sei ausreichend, Begegnungsverkehr könne jederzeit stattfinden, betonte der Inhaber eines Ingenieurbüros.

SPD sieht Gefahrenpotenzial

Nach dem Geschmack von Oliver Hartstang von der SPD war dieser Hinweis im Hinblick auf die allgemeine Verkehrssicherheit jedoch nicht genug. Die Straße sei trotz allem zu schmal. „Aus unserer Sicht ist das ein großes Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer, die sich in diesem Bereich bewegen“, erklärte er. Zumal es sich bei der Lückestraße um die Hauptverbindung in die Ortsmitte mit Bushaltestelle und Einkaufsladen handele. Hier seien auch viele Kindergartenkinder unterwegs. Deshalb beantragte die SPD, die Lückestraße zwischen Narzissen- und Wunnensteinstraße in eine Einbahnstraße umzuwandeln und mit einem Gehweg zu versehen. Außerdem solle sich die Verwaltung dafür einsetzen, in der Wunnensteinstraße einen Zebrastreifen aufzubringen, um dort dann sicher die Seite Richtung Ortszentrum wechseln zu können.

Einigkeit bei Zebrastreifen

Während es bei der Forderung nach einer Querungshilfe keine Widersprüche gab, wies Bürgermeister Ralf Zimmermann darauf hin, dass für den gewünschten durchgängigen Gehweg schlicht der Platz fehle. Paul Wien von der FDP und Markus Brosi von den Freien Wählern war zudem wichtig, die Frage des Verkehrs von dem Bebauungsplanverfahren selbst zu entkoppeln, um dieses weiter vorantreiben zu können. Letztlich konnte man sich im Kern auf den Vorschlag des Fachplaners Manfred Mezger einigen, Verbesserungsmöglichkeiten für die Problematik mit der schmalen Straße zu suchen – beispielsweise, indem Schutzstreifen gegen parkende Autos angelegt werden – und damit wieder ins Gremium zu gehen. Konkret bekam die Verwaltung den Auftrag, in Abstimmung mit den Behörden eine Planung zu erwirken, die eine Optimierung der Verkehrssituation zum Ziel hat.